Etwas höhere Schichtzulagen in den Berner Spitälern

Die Lohnsumme der öffentlichen Spitäler wird ab April um 0,9 Prozent erhöht. Neu an Bord ist auch die Insel Gruppe.

, 2. März 2016 um 09:52
image
  • spital
  • lohn
  • arbeitswelt
Ab 1. April 2016 steigen die Nacht -und Wochenendzulagen in den öffentlichen Berner Spitälern um einen Franken auf 6 Franken pro Stunde. Dies entspricht einer Steigerung der Lohnsumme von 0,9 Prozent. 
Hinzu kommt, dass das ärztliche Personal und Fachkräfte bis zur Gehaltsklasse 24 neu ebenfalls von der Schichtzulage profitieren. Dies kostet die Spitäler 0,5 Prozent der Lohnsumme. 
Weitere 0,3 Prozent der Lohnsumme fliessen in den individuellen Gehaltsaufstieg. 0,1 Prozent der Lohnsumme werden in jedem Spital für strukturelle Massnahmen aufgewendet. 

Das Problem der höheren Kosten

Seit Jahresbeginn 2016 ist zudem der  Gesamtarbeitsvertrag zwischen den Personalverbänden SBK, VPOD und VSAO mit der Insel Gruppe AG in Kraft. Dabei kam es zu einem weitgehend identischen Abschluss. So erhöht die Insel Gruppe die Schichtzulage ebenfalls von 5 auf 6 Franken und dehnt den Kreis der Anspruchsberechtigten bis Gehaltsklasse 25 aus.
Da im Universitätsspital deutlich mehr Ärztinnen und Ärzte arbeiten, welche nun anspruchsberechtigt werden, kostet dies 0,6 Prozent der Lohnsumme.
Zur Einschätzung schreibt der VPOD Bern, dass die Verhandlungen durch einen Bundesverwaltungsgerichts-Entscheid belastet waren, der eine massive Senkung der Tarife für ambulante Behandlungen in den Spitälern zur Folge hat. Den öffentlichen Spitälern entgehen dadurch für die Jahre 2010 bis 2016 Einkünfte von rund 120 Millionen Franken, die nun kompensiert werden müssen.

Die Spital-GAV im Kanton Bern

Es gibt im Kanton Bern neu zwei Gesamtarbeitsverträge für den Spitalbereich:

  • GAV für das Personal bernischer Spitäler, seit 2000 in Kraft: SZB Spitalzentrum Biel AG; STS Spital; fmi Spitäler fmi; SRO Spital Region Oberaargau; RSE Spital Emmental; HJB Hôpital du Jura bernois.
  • GAV für die Insel Gruppe AG, seit 2016: Universitätsspital Inselspital, SNB Spital Netz Bern AG (mit den Standorten Aarberg, Belp, Münsingen, Riggisberg sowie dem Tiefenauspital).
Vertragschliessende Personalverbände sind SBK, VPOD, VSAO. 
Unterstellt sind insgesamt rund 15‘000 Beschäftigte.




Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Kinderspital-Direktor Georg Schäppi hat gekündigt

Nach fünf Jahren als CEO des Kinderspitals Zürich will Georg Schäppi eine andere Stelle antreten: Er übernimmt den Gesundheitsbereich bei der Kühne-Stiftung.

image

Spital Samedan gehört bald zum Kantonsspital Graubünden

Dadurch werden wohl einzelne Stellen neu ausgerichtet oder aufgehoben. Andererseits dürften in den medizinischen Bereichen rund 20 zusätzliche Stellen entstehen.

image

Berner Suchtklinik: Mit neuem Programm wesentlich weniger Abbrüche

Die Klinik Südhang senkt die Zahl der Therapie-Aussteiger und die Dauer der Aufenthalte. Auch für die Behandlungs-Teams ist das Programm attraktiver.

image

100 Millionen Franken? Danke, nicht nötig.

Der Kanton Graubünden plante einen Rettungsschirm für notleidende Spitäler und Gesundheits-Institutionen. Die Idee kam schlecht an.

image

LUKS Gruppe baut Verwaltungsrat um

Elsi Meier, Giatgen A. Spinas und Pauline de Vos verlassen das Gremium. Die Nachfolge-Suche hat bereits begonnen.

image

Spital Wallis: Neuer Chefarzt für Rehabilitation

Das Spitalzentrum des französischsprachigen Wallis ernennt einen neuen Chefarzt der Abteilung für muskuloskelettale Rehabilitation: Giulio Bertero.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.