Endlich ist das Spital wieder für Notaufnahmen gerüstet

Monatelang waren Angestellte und Bevölkerung in Ungewissheit. Nun ist klar: Ab April gibt es in Tafers wieder eine richtige Notfallstation.

, 27. Januar 2021 um 16:00
image
  • spital
  • freiburger spital
  • tafers
  • notfall
In einigen Tagen hat das Spital Tafers – es gehört zum Freiburger Spital – wieder einen Notfall-Chef. Und ab April auch wieder eine Notfallstation, welche diesen Namen verdient.

Patientin starb vor der Notaufnahme

Die Notaufnahme in Tafers ist zu tragischer Bekanntheit gekommen. Wegen der Coronavirus-Pandemie schloss das Freiburger Spital (HFR) im Frühling 2020 seine Notaufnahme am Standort Tafers während der Nacht.
Im August starb dann vor dem Spital Tafers eine ältere Frau. Ihr Partner wollte sie zum Notfall bringen. Der Mann wusste aber nicht, dass die Station geschlossen war. Der tragische Vorfall ist nun Gegenstand von mehreren Untersuchungen, wie Medinside hier berichtete.

Wiedereröffnung verschoben

Vorgesehen war, dass der Notfall bereits im Februar wieder während 24 Stunden offen sein sollte. Doch «wegen der nach wie vor angespannten Personalsituation aufgrund von Covid-19» hat das HFR die Wiedereröffnung des nächtlichen Notfalldienstes auf April verschoben, wie das Spital mitteilt.
Doch immerhin hat das HFR bereits einen neuen Verantwortlichen der Notaufnahme: Es ist Piotr Bednarski. Der 65-jährige Chirurg war zuvor am Universitären Notfallzentrum des Inselspitals Bern tätig.

Übergangslösung zur Entspannung der Lage

Im Inselspital arbeitete Bednarski zuerst als Oberarzt in der Universitätsklinik für Herz- und Gefässchirurgie und seit 2016 als Chirurg und Kaderarzt im Universitären Notfallzentrum.
Die Verantwortlichen des HFR sehen dessen Anstellung als Übergangslösung: «Mit der auf zwei Jahre befristeten Anstellung von Piotr Bednarski lässt sich die Zukunftsgestaltung der Notaufnahme des HFR Tafers gelassener angehen», hoffen sie.

Notfall-Leiterin ging weg

Schon längere Zeit verzögerten Abgänge und Rekrutierungsschwierigkeiten die Wiedereröffnung des Notfalls. Unter anderem hatte die ehemalige Leiterin des Notfalls, Christiane Arnold, gekündigt.
Die Direktion des HFR sei sich der Probleme in Tafers bewusst. Sie arbeite an Verbesserungsmassnahmen. Die Anstellung von Piotr Bednarski sei ein weiterer Schritt.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Spital Wetzikon: Petition für «euses Spital»

Im Zürcher Oberland engagieren sich viele für ihr Spital Wetzikon. Innert 24 Stunden kamen über 15'000 Unterschriften zusammen.

image

Daler Spital: 17 Jahre ohne Defizit

Der Stiftungsrat des Freiburger Spitals erklärt dies vor allem mit dem Kostenmanagement – also einem «respektvollen Umgang mit den öffentlichen Geldern».

image

Spitalkrise? Thurmed bezahlt sogar Dividenden

Die Thurgauer Kantonsspital-Gruppe durchlebt zwar ebenfalls ein schwierige Zeit. Sie kann aber immer noch einen namhaften Gewinn vermelden.

image

Spitalverband Limmattal: Eine solide Marge genügt auch nicht

Im letzten Jahr erzielte das «Limmi» eine der besten Ebitda-Margen im Land. Und doch setzte es am Ende einen Verlust.

image

Jan Wiegand ist CEO der Lindenhofgruppe

Jan Wiegand war seit Mitte November 2023 interimistisch CEO der Lindenhofgruppe. Anfang Mai wurde er durch den Verwaltungsrat offiziell als CEO gewählt.

image

GZO Spital Wetzikon: Schon redet man von «alternativen Nutzungen» 

Der Neubau ist zu fast drei Vierteln fertig – nun sprang der Generalunternehmer Steiner AG ab. Wie also weiter?

Vom gleichen Autor

image

SVAR: Neu kann der Rettungsdienst innert zwei Minuten ausrücken

Vom neuen Standort in Hundwil ist das Appenzeller Rettungsteam fünf Prozent schneller vor Ort als früher von Herisau.

image

Kantonsspital Glarus ermuntert Patienten zu 900 Schritten

Von der Physiotherapie «verschrieben»: In Glarus sollen Patienten mindestens 500 Meter pro Tag zurücklegen.

image

Notfall des See-Spitals war stark ausgelastet

Die Schliessung des Spitals in Kilchberg zeigt Wirkung: Nun hat das Spital in Horgen mehr Patienten, macht aber doch ein Defizit.