36 Grad, und es wird noch heisser. Spitäler und Gesundheitseinrichtung helfen den Patientinnen und Patienten, die Hitzetage zu bewältigen. Tun sie genug?
Die
Deutsche Allianz Klimawandel & Gesundheit (KLUG) hat zuhanden von Ärztinnen und Ärzten ein Papier mit Empfehlungen und Warnhinweisen zusammengestellt, die bei «einer Hitzewelle Probleme bereiten können und hinsichtlich einer Dosisanpassung sorgfältig beachtet werden sollten». So können gewisse Arzneien bei einer Dehydrierung toxisch werden, weil sich die Konzentration im Körper über Gebühr erhöht.
Basis für die Liste bildet ein Papier des britischen
National Health Service mit dem Titel: «Which medicines could cause problems for patiens during a heatwave?». Es handelt sich um diese Medikamente:
- Antidepressiva, Neuroleptika und Anticholinergika, Antidepressiva können als Nebenwirkungen zu erhöhter Körpertemperatur führen.
- Neuroleptika und Serotonin-Wiederaufnahmehemmer können die zentrale Thermoregulation hemmen.
- Antiöströgene und Opiate können das Wärmeempfinden erhöhen.
- ACE-Hemmer, Neuroleptika und Parkinsonmittel können das Durstgefühl verringern.
- Medikamente mit Anti-Muscarin-Effekten können das Schwitzen verringern und so zu erhöhter Körpertemperatur führen.
- Benzodiazepine, sedierende Anti-Histaminika, Antiepileptika und Antidepressiva können durch ihre sedierende Wirkung die Wahrnehmung einer Hitzeerschöpfung beeinträchtigen.
- Abführmittel und ACE-Hemmer können zu Dehydrierung und einer Elektrolytstörung führen.
- Betablocker können die Herzleistung verringern und die Anpassung an die Hitze beeinträchtigen.
- Fentanyl-Pflaster können bei direkter Hitzeexposition übermässig Wirkstoffe freisetzen und so zu einer Überdosierung führen.
- Alkohol, Blutdruckmedikamente und Antidepressiva können eine blutdrucksenkende Wirkung haben.
Dies ist ein aktualisierter Artikel, der erstmals im Sommer 2017 auf Medinside erschienen ist.