Chefarzt: «Der Da Vinci ist sehr teuer»
Das Swiss Medical Board stellte dem Da Vinci ein schlechtes Zeugnis aus. Das tut auch der Urologe Ladislav Prikler von der Uroviva-Klinik in Bülach. Zudem erklärt der Chefarzt im Interview, wie er den PSA-Wert beurteilt.
, 24. März 2019 um 20:16Herr Prikler, was halten Sie vom Da Vinci?
In einem Mitte März vom Swiss Medical Board publizierten Bericht sind roboterassistierte Operationen nur selten sinnvoll. Die konventionelle Chirurgie biete ein besseres Kosten-Nutzen-Verhältnis. Überrascht?
Warum operieren Sie in der Uroviva trotzdem mit dem Da Vinci?
Ein sehr teures, nota bene.
So drängt sich die Frage auf, ob angehende Operateure nicht falsch ausgebildet werden und die konventionelle Methode üben sollten, wenn diese doch ein besseres Kosten-Nutzen-Verhältnis aufweist.
Kommen wir zum umstrittenen PSA-Wert. Was soll man davon halten?
Welche?
Korrigieren Sie mich: Viele Männer sind verunsichert, wenn sie einen hohen PSA-Wert aufweisen und machen sich unnötige Sorgen.
Ein Patient kommt zu Ihnen mit einem PSA-Wert von 7, was überdurchschnittlich hoch ist. Was tun Sie?
Es gibt Leute, die sagen, mit Gewebentnahmen würde das Wachstum des Tumors angeregt.
Ein Berner Arzt hat beim Sezieren von über 70-jährigen Männern festgestellt, dass jeder Vierte Prostatakrebs hatte, aber nicht daran gestorben ist.
Wie gehen Sie damit um?
Ist einmal der Krebs diagnostiziert, kommt man zur schwierigen Frage: was tun?
Warum wird immer noch von aussen bestrahlt? Mit der Brachytherapie, auf die Sie sich schon früh spezialisiert haben, werden die umliegende Organe wenig mitbestrahlt.
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