Die Corona-Krise bringt laut der Stiftung Sucht Schweiz Risiken für problematischen Alkoholkonsum mit sich. Gefährdet sind auch Personen, die am stärksten einem Infektionsrisiko ausgesetzt sind wie das medizinische Personal.
«Fachleute im Gesundheitsbereich sind besonders belastet, da sie mit dem krankheitsbedingten Leid und Todesfällen stark konfrontiert sind», schreibt Sucht Schweiz. Es konnte festgestellt werden, dass Alkohol von manchen als Selbst-Medikation eingesetzt wird.
Fernberatung weniger wirkungsvoll
Die gemeinnützige Organisation stützt sich dabei auf frühere Studien zum Alkoholkonsum in Krisensituationen. Diese zeigten: Es kommt zwar zu einem Rückgang in der Gesamtbevölkerung. Bei Teilgruppen führten Krisen aber auch zu einer Verschlimmerung des Alkoholkonsums.
Das Kompetenzzentrum für Sucht stellt auch fest: Behandlung und Beratung von Alkoholproblemen gehen in Zeiten von Corona zurück und könnten bei vermehrten Fernberatungen weniger wirkungsvoll sein. Dies könnte alkoholbedingte Probleme verschlimmern.
Kontinuierliches Monitoring gefordert
Ansätze zur Prävention und Früherkennung von Alkoholproblemen müssen laut Sucht Schweiz dringend weiter entwickelt werden und über die Zeit des Lockdowns eingesetzt werden. Das gelte gerade für die besonders gefährdeten Gruppen.
Um bessere Grundlagen zu erhalten, bräuchte es zudem ein kontinuierliches Monitoring des Alkoholkonsums und seiner Auswirkungen in Teilgruppen, wie die Stiftung mit der ehemaligen Nationalrätin Silvia Schenker als Präsidentin weiter schreibt.