Noch nie meldeten sich so viele Teenager für eine Ausbildung im Gesundheitswesen an. Waren es 2014 noch 5005, dürften es nach den Sommerferien zwischen 5 und 7 Prozent mehr sein, wie Urs Sieber gegenüber
der Zeitung «Schweiz am Sonntag» erklärte. Sieber ist Geschäftsführer der nationalen Dachorganisation der Arbeitswelt Gesundheit
(OdASanté).
Mittlerweile gehört die dreijährige Lehre zur Fachfrau Gesundheit (FaGe) bei den Jungen mit zu den populärsten. Und auch die zweijährige Ausbildung Assistentin Gesundheit und Soziales (AGS) scheint auf Interesse zu stossen. 758 Jugendliche haben 2014 die zweijährige AGS-Lehre abgeschlossen. Das sind 452 mehr als noch 2013.
Tertiärstufe: Es fehlen 40 Prozent
Die Fachkräfte werden gebraucht: Bis 2020 werden Zehntausende von Gesundheitsfachleuten pensioniert. Mit Hochdruck ist die Branche daran, Fachpersonen im Pflegebereich auszubilden. «Wie viel Nachwuchs wir künftig brauchen, ist noch offen», sagt Sieber.
Klar ist: Ein Mangel an Fachpersonen bestehe derzeit noch auf Tertiärstufe, also bei den diplomierten Pflegefachfrauen/-männern. Zwar haben vergangenes Jahr 2'744 Pflegende die höhere Fachschule (HF) oder Fachhochschule (FH) abgeschlossen. Das seien aber 1'956 zu wenig, heisst es.
Worauf der OdAsanté-Geschäftsfüher hofft
Rund 35 Prozent der FaGe-Absolventen treten eine weiterführende Ausbildung an. Die Mehrheit arbeitet als FaGe weiter. Sieber erhofft sich künftig, vermehrt Quereinsteiger für die höhere Pflege-Ausbildung begeistern zu können.