Es kann ja nie genügend Ideen zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen geben. Darum sei hier noch – etwas verspätet – ein origineller Plan des britischen Gesundheitsministers erwähnt.
Jeremy Hunt kündigte unlängst an, dass auf den Packungen von rezeptpflichtigen Medikamenten der Preis klar und deutlich angeschrieben werden müsse. Dies zumindest bei allen Mitteln, die mehr als 20 Pfund kosten, also gut 30 Franken.
Direkt neben die Preis-Anschrift wiederum gehöre dann die Bemerkung: «funded by the UK taxpayer» – bezahlt vom britischen Steuerzahler.
Hunt erhofft sich von solch einem Label zum einen, dass die Patienten weniger verschwenderisch mit ihren einmal erworbenen Arzneien umgehen und sie bewusster benutzen, aufbewahren oder wiederverwenden.
«Bezahlt von Ihrer Krankenkasse»?
Natürlich wäre die Idee nicht ganz einfach auf die Schweiz zu übertragen: In Grossbritannien bezahlen die Patienten bei allen rezeptpflichtigen Medikamenten lediglich eine Franchise von 8,20 Pfund – die restlichen Kosten übernimmt besagter taxpayer. Und vermutlich würde der Hinweis «bezahlt von Ihrer Krankenkasse» nicht ganz so viel zum Kostenbewusstsein in der Bevölkerung beitragen.
Gesundheitsminister Hunt nannte allerdings noch einen weiteren Grund, weshalb der Wink mit dem Preis nützlich sein könnte: Er werde dazu führen, dass sich die Menschen im Wissen um die Kosten auch seriöser an die Vorgaben ihrer Ärzte halten.
Insofern wäre die Sache ja geradezu medizinisch indiziert.
Mehr:
«Price to be written on NHS-prescribed medicine costing more than £20», in: «The Guardian»«UK will label drugs with their cost to the state», in: «In-Pharmatechnologist»«Jeremy Hunt blasted over controversial plans to put price labels on NHS drugs», in: «Daily Mirror»«It's not just about the money, money, money», in: «British Medical Journal»