Brustkrebs: Basler entdecken wichtiges Protein

Forschende der Universität Basel und des Unispitals haben neue Erkenntnisse zur Entstehung und Behandlung von Brustkrebs gewonnen.

, 10. Januar 2017 um 10:08
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Bei etwa einem Drittel der Brustkrebs-Patientinnen schlagen herkömmliche Therapien nicht an oder sie entwickeln Resistenzen. Warum dies so ist, liess sich bisher nicht genau vorhersagen.
Eine Gruppe von Forschern um Mohamed Bentires-Alj vom Departement Biomedizin der Universität und dem Universitätsspital Basel (USB) hat nun einen wichtigen Akteur in diesem Prozess identifiziert, wie die Uni mitteilt. 
Mohamed Bentires-Alj et al. «The Hippo kinases LATS1 and 2 control human breast cell fate via crosstalk with Erα», in «Nature»,  Januar 2017. 

«LATS» bestimmt Zellschicksal

Die Fachzeitschrift «Nature» hat die Resultate jetzt veröffentlicht. In einer Studie konnten sie zeigen, wie das Enzym namens LATS in Zusammenarbeit mit anderen Proteinen die Entstehung und Behandlung von Brustkrebs beeinflusst. «Fällt die Wirkung von LATS weg, verändern sich verschiedene Prozesse im Brustgewebe.»
LATS balanciere die Zellschicksale im Brustgewebe aus. «Dadurch, dass wir jetzt genauer verstehen, wie die molekularen Prozesse im gesunden Brustgewebe zusammenspielen, verstehen wir besser, wie Krebsursprungszellen heranreifen, und warum bestimmte Tumore nicht auf Therapien reagieren», fasst Biomediziner Bentires-Alj die Erkenntnisse zusammen.
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