Basel: Regierungsrat macht Druck auf die Spitäler

Jetzt werden erste Schritte eingeleitet, um privaten Spitälern dereinst Leistungsaufträge entziehen zu können.

, 5. August 2016 um 06:28
image
  • gesundheitskosten
  • basel
  • spital
Basel-Stadt ist der Rekordkanton – er hat die höchsten Spitalkosten, und nirgends sonst bezahlen die Menschen so viel an die Grundversicherung. Der zuständige Regierungsrat Lukas Engelberger (CVP) deutete gestern an einer Medienkonferenz an, wie er dagegen vorgehen will – zumindest teilweise.
Zum einen bauen die öffentlichen Spitäler Kapazitäten ab: Das ist bekannt – im Rahmen des Zusammenlegungs-Projekts von Unispital Basel und Kantonsspital Basel-Land soll unter anderem das Bruderholzspital seine Rolle als Akutspital verlieren. Wie es konkret weitergeht mit der interkantonalen Spitalfusion, wollte Engelberger beim gestrigen Auftritt nicht sagen: Das Projekt werde aber bis Ende September präsentiert.

Gemeinsame Spitalliste

Genaueres sagte Engelberger indes mit Blick auf die privaten Spitäler. Er strebe eine gemeinsame Spitalliste mit dem Nachbarkanton Baselland an. Die Idee dahinter: Damit entstünde eine Basis, um Privatspitälern Leistungsaufträge zu entziehen. «Wenn wir in der Stadt Leistungsaufträge entziehen, wird das Angebot gleich wieder auf dem Land aufgebaut. Und diese Behandlungen müssen wir wieder mitbezahlen», sagte Engelberger laut der «Basler Zeitung» (Print). Mit der gemeinsamen Spitalliste liesse sich hier ein Riegel schieben.
Die Schliessung von ganzen Spitälern – so Engelberger auf Nachfrage – stünde «zurzeit» nicht zur Debatte. Das könnte aber zu einem späteren Zeitpunkt denkbar werden.
Mehr:


Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Pharmagelder 2024: Zuwendungen an Schweizer Ärzte steigen leicht

2024 erhielten Ärzte, Spitäler und Fachgesellschaften zusammen 262 Millionen Franken – 16 Millionen mehr als im Jahr davor.

image

Auf dem richtigen Weg

Der Markt für Krankenhaus-Informationssysteme (KIS) befindet sich in einer Phase tiefgreifender Transformation. Die aktuellen Trends und Herausforderungen der Branche sowie die Erwartungen der Kliniken beleuchtet Dirk Müller, Director Product Management CIS4U bei Dedalus HealthCare.

image

USB und Rechtsmedizin Basel kooperieren enger

In Basel schliessen sich das Institut für Rechtsmedizin und die Pathologie des Universitätsspitals zusammen, um die postmortale Diagnostik zu verbessern

image

Rehaklinik Basel wächst: Mehr Betten und neuer Leistungsauftrag

Die Zurzach Care Rehaklinik Basel erhöht die Bettenzahl den Räumlichkeiten des Claraspitals von 27 auf 45.

image

Felix Platter: Nadine Engler wird Direktorin

Seit 2021 gehört Nadine Engler zur Geschäftsleitung der Institution für Altersmedizin. Nun folgt sie auf Jürg Nyfeler, der nach acht Jahren an der Spitze zurücktrat.

image

Sparprogramme reichen nicht: Das Spitaljahr im Check

Kooperationen, weniger Angebote, effizientere Abläufe, Schliessungen, Nullrunden bei den Löhnen: Die öffentlichen Akutspitäler haben viel getan, um die Finanznot zu bekämpfen. Fazit: So geht es trotzdem nicht weiter.

Vom gleichen Autor

image

Spital heilt, Oper glänzt – und beide kosten

Wir vergleichen das Kispi Zürich mit dem Opernhaus Zürich. Geht das? Durchaus. Denn beide haben dieselbe Aufgabe: zu funktionieren, wo Wirtschaftlichkeit an Grenzen stösst.

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.