Auch das Sterben ist in der Westschweiz teurer

Mitbürgerinnen und Mitbürger der Romandie verursachen höhere Gesundheitskosten als Deutschschweizer. Das gilt auch beim Sterben.

, 3. November 2020 um 15:18
image
  • sterben
  • forschung
Das Sterben kommt in der Westschweiz um 27 Prozent und im Tessin um 12 Prozent teurer zu stehen als in der Deutschschweiz. Dies selbstverständlich nur unter ausschliesslicher Berücksichtigung des Kostenfaktors. Nachzulesen ist das im aktuellen «Standpunkt» von Helsana.
In der Reihe wissenschaftliche Helsana-Studien geht Caroline Bähler von der Abteilung Gesundheitswissenschaften der Frage nach, weshalb das Sterben in der West-und Südschweiz teurer ist als in der Deutschschweiz.

Kulturelle Unterschiede

Ein Grossteil der Kostenunterschiede zwischen den Sprachregionen lässt sich laut Bähler unter anderem durch die stationäre Aufenthaltsdauer erklären. Dies sei mit kulturellen Unterschieden, kaum jedoch mit Patientencharakteristika zu erklären, schreibt sie.  Mit angemessenen Versorgungsstrukturen liesse sich die Hospitalisation reduzieren.
Um also das Sterben kostengünstiger zu gestalten, müssten laut Helsana mehr ambulante Versorgungsstrukturen geschaffen werden, um eben stationäre Strukturen zu entlasten und eine, so Helsana, «stärkere Patientenorientierung» zu erreichen. 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

CHUV: Aus Spenderstuhl wird Medizin

Das Universitätsspital Lausanne ist das erste Schweizer Spital mit Swissmedic-Zulassung zur Herstellung eines Medikaments aus Fäkalbakterien.

image

BFS-Studie: Milliarden für Forschung und Entwicklung

2023 investierten Schweizer Privatunternehmen knapp 18 Milliarden Franken in Forschung und Entwicklung. Gesundheit bleibt der wichtigste Fokus.

image

Kampf gegen das Mittelmass: Die besten Medizin-Universitäten der Welt

Im «QS World University Ranking» erscheint die ETH als beste Schweizer Life-Sciences-Hochschule, und in der Zahnmedizin landen gleich zwei Schweizer Unis in den Top Ten. Immerhin.

image

Forschung und Praxis: Synergien für die Zukunft

Dr. Patrascu erklärt im Interview die Verbindung von Forschung und Praxis an der UFL. Er beschreibt die Vorteile des berufsbegleitenden Doktoratsprogramms in Medizinischen Wissenschaften und zeigt, wie die UFL durch praxisnahe Forschung und individuelle Betreuung Karrierechancen fördert.

image

Alzheimer-Prävention am Steuer? Navigieren könnte das Gehirn schützen

Ambulanz- und Taxifahrer sterben seltener an Alzheimer als andere Berufsleute. Dies lässt ahnen, dass das richtige Training vorbeugend wirkt.

image

Zigarettenab­fälle verbreiten resistente Keime

Wenn Zigarettenfilter in Gewässern landen, können sich darauf krankheitserregende Keime und Bakterien mit Antibiotikaresistenzen ansiedeln, zeigt eine Studie.

Vom gleichen Autor

image

«Hospital at Home ist Medizin im Team»

Die Spitex will beim Konzept Hospital@Home von Beginn weg eine zentrale Rolle spielen. Das ist aber nicht überall der Fall.

image

Palliative Care: «Wir brauchen nicht mehr Betten in Spitälern, aber in Hospizen»

Renate Gurtner Vontobel, die ehemalige Geschäftsführerin von Palliative.ch, blickt auf ihre fünfeinhalbjährige Amtszeit zurück.

image

«Kritiker der Komplementärmedizin haben eine zu einseitige Sicht»

SP-Ständerätin Franziska Roth kritisiert im Interview die Haltung von Gegnern der Komplementärmedizin. Sie verkennen den Wert der ärztlichen Expertise.