Die Spital Thurgau AG will ukrainischen Flüchtlingen eine Anstellung ermöglichen. Fachpersonen mit den notwendigen Qualifikationen werden bevorzugt eingestellt, wie das Spitalunternehmen vergangenen Freitag mitgeteilt hatte.
Es sollen aber auch fünf neue Arbeitsstellen geschaffen werden für Personen, die nicht über die berufliche Anerkennung für die Schweiz verfügen.
In diesen Bereichen sollen Stellen eingerichtet werden
Es handelt sich primär um Stellen in der Pflege und in der Betreuung. Aber auch im Labor, in der Hotellerie oder im technischen Bereich sollen die Personen eingesetzt werden. «Wir sind da offen», schreibt Marc Kohler, CEO der Spital Thurgau AG, auf Anfrage.
Erste Flüchtlinge aus der Ukraine hätten sich bereits gemeldet; aktuell würden die konkreten Einsatzmöglichkeiten evaluiert, so der CEO des Spitalunternehmens. «Wir versuchen, unser Hilfsangebot möglichst rasch auch in die Praxis umzusetzen.»
«Diese Unterstellung finde ich einfach daneben»
Gemäss Kohler gibt es «eher wenige» Fachpersonen, die sich bis jetzt gemeldet haben. Nicht-Fachpersonen, die eine Arbeit suchen, gebe es hingegen deutlich mehr. Zu Kommentaren wie etwa dem, dass die Spital Thurgau AG einfach billige Arbeitskräfte anstelle, meint Kohler: «Ich finde diese Unterstellung einfach daneben: Wir haben ja – neben den Fachstellen – fünf zusätzliche Stellen geschaffen, wo die üblichen Fachvoraussetzungen eben nicht gelten.»
Eins-zu-eins-Betreuung
Diese Personen müssten entsprechend durch das bestehende Fachpersonal angeleitet und betreut werden; sie bräuchten quasi eine Eins-zu-eins-Betreuung, schreibt Kohler und fügt an: «Die Zusatzstellen sind in erster Linie mit viel Aufwand verbunden, den wir aber in der heutigen Flüchtlingskrise gerne als einen unserer Beiträge leisten.»
Bis anhin habe die Spital Thurgau AG «namhafte Beiträge» an die Glückskette gespendet. «Nun geht es uns und vielen Mitarbeitenden darum, die ukrainischen Flüchtlinge, welche in die Schweiz gekommen sind, auch da zu unterstützen, wo es ihnen am meisten nützt», so der CEO des Spitalunternehmens.
Wie wird das Hilfsangebot von den Mitarbeitern aufgenommen?
Laut Kohler kommt das Hilfsangebot bei den Angestellten insgesamt gut an: «Es wird geschätzt, dass wir so rasch und auch möglichst unkompliziert helfen.»