«Lächeln statt Händedruck»: So lautet seit März das Motto am Spital Muri. Es gehe bei der Aktion darum, die Verbreitung von Infektionskrankheiten zu verhindern, sagt Mediensprecherin Martina Wagner
gegenüber der Zeitung «20 Minuten». In der Tagesklinik würden Patienten mit sehr unterschiedlichen Erkrankungen behandelt, weshalb spezielle Vorsicht geboten sei. Die Reaktionen seien überwiegend positiv.
Laut Bundesamt für Gesundheit (BAG) ziehen sich in der Schweiz jedes Jahr 70'000 Patienten eine Infektion mit Spitalkeimen zu, für 2'000 davon hat die Ansteckung tödliche Folgen. Auf einem Info-Aushang für die Patienten schreibt das Aargauer Spital: «Laut WHO werden 80 Prozent aller Infektionskrankheiten über die Hände übertragen.»
Grosse Spitäler wollen nicht nachziehen
Diese Praxis sei in der Schweiz ein Novum, dem BAG sei kein weiterer Fall bekannt. Auf den Handschlag zu verzichten ist laut Daniel Koch sicherlich nicht falsch, aber auch nicht die Lösung aller Probleme. «Der grösste Teil der Krankheitsübertragungen passiert bei der Pflege und nicht bei der Begrüssung», sagt der Leiter der Abteilung Übertragbare Krankheiten beim BAG.
Grössere Spitäler wollen den Händedruck aber beibehalten. «Händeschütteln ist in unserer Kultur fest verankert, es ist eine Form der Kontaktaufnahme und des gegenseitigen Respekts», zitiert die Zeitung auch Stefan Kuster, Leitender Arzt der Spitalhygiene am Universitätsspital Zürich (USZ).