Pflegepersonal: Aargau und Bern haben die höchsten Ausstiegsraten

Das aktuelle Obsan-Monitoring zeigt: Spitäler und Heime müssen mehr Pflegekräfte gewinnen – und sie besser halten. Am meisten Pflegepersonal steigt in den Kantonen Aargau und Bern aus. Die Westschweiz steht besser da.

, 26. August 2025 um 10:00
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Immer mehr Pflegefachkräfte ziehen einen Berufsausstieg in Betracht. Grund dafür ist unter anderem die unzureichende Umsetzung der Pflegeinitiative. Am 22. November 2025 findet deshalb eine nationalen Kundgebung in Bern statt. Bild: SBK
Das Schweizerische Gesundheitsobservatorium (Obsan) hat neue Daten zur Entwicklung des Pflegepersonals veröffentlicht. Dieses nationale Monitoring, das auf seit 2018 erhobenen Daten basiert, analysiert 25 Indikatoren, die aus den Zielen der Pflegeinitiative abgeleitet wurden.
Und es zeigt: Das Gesundheitssystem tut sich schwer, Pflegekräfte zu halten, während der Bedarf an ihnen steigt. Eine der Herausforderungen besteht darin, die wachsende Nachfrage, besonders in der Langzeitpflege, zu decken.

Kantonale Unterschiede

Zu diesen Schlüsselindikatoren gehört die Abgangsrate des Pflegepersonals. Mit 30,3 Prozent im Aargau (3'442 Austritte von 11'362 aktiven Pflegekräften im Vorjahr) und 28,5 Prozent in Bern (6'379 Austritte von 22'411 Pflegekräften) wiesen diese beiden Kantone im Jahr 2023 die höchsten Quoten in der Schweiz auf.

Austrittsrate an % des Pflegepersonals im Jahr 2023

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Quellen: BFS – Krankenhausstatistik (KS) und Statistik der sozialmedizinischen Institutionen (SOMED) / Analyse Obsan
Im Gegensatz dazu scheint die Westschweiz besser dazustehen: Genf (12,3 %) und Neuenburg (13,2 %) wiesen die niedrigsten Abgangsraten auf, ebenfalls relativ gut da stehen Freiburg (18,9 %) und Waadt (18,5 %).
Hinweis: Die veröffentlichten Daten beziehen sich nur auf Spitäler und Seniorenheime. Spitex-Dienste sind nicht berücksichtigt.
  • Stellenmarkt: Leichte Entspannung, aber kein Trendwechsel
In den letzten Monaten sank die Zahl der ausgeschriebenen Pflege- und Ärztestellen leicht. Dennoch: Mit über 14’000 offenen Jobs bleibt das Gesundheitswesen in einer Notlage.

 

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