Nun auch im Emmental: Spital passt die Löhne an und gibt weitere Zückerchen

Per 1. April erhalten viele Mitarbeitenden des Spitals Emmental einen Teuerungsausgleich. Ebenso werden die Löhne von einzelnen Berufsgruppen marktgerecht erhöht. Das ist aber noch nicht alles.

, 23. März 2023 um 12:59
image
Pflegefachpersonen des Spitals Emmental profitieren von verschiedenen betriebsindividuellen Lohnmassnahmen. | zvg
Jetzt will auch das Spital Emmental die Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden verbessern: Wie mit den Personalverbänden vereinbart, erhalten alle, die dem Gesamtarbeitsvertrag (GAV) unterstehen, einen Teuerungsausgleich von 1,5 Prozent. Zusätzlich werden 0,2 Prozent der Lohnsumme in die Anpassung der Löhne einzelner Berufsgruppen investiert.

Nachts gibts auch mehr Geld

Das Spital geht noch einen Schritt weiter: Um sich als attraktive Arbeitgeberin am Markt zu positionieren, «investieren wir eine namhafte Summe in betriebsindividuelle Massnahmen wie strukturelle Lohnanpassungen, sowie in die Erhöhung von Nacht- und Wochenendzulagen auf acht Franken pro Stunde», schreibt das Regionalspital in einer Medienmitteilung. Mit den Personalverbänden seien sieben Franken pro Stunde vereinbart worden.
Profitieren sollen künftig auch alle Mitarbeitenden der nicht universitären Gesundheitsberufe, die kurzfristig einspringen und eine Schicht übernehmen. So werden die Zeitzuschläge für Nachtarbeit bei von 20 auf 30 Prozent erhöht.

Burnout-Prävention

Neu bietet das Spital Emmental seinen Mitarbeitenden über die Visana ein «präventives Care Management» (pCM) und Angebote zur Burnout-Prävention an.
Ziel ist es, Betroffene bereits vor einem allfälligen Arbeitsausfall zu unterstützen.

Mehr Ferien

Dieses Zückerchen müsste ebenso grosse Freude bereiten: Noch dieses Jahr erhalten alle festangestellten Mitarbeitenden einen zusätzlichen Ferientag.
«Mit all diesen Massnahmen möchten wir einerseits einen Teil der Teuerung ausgleichen und die Anstellungsbedingungen verbessern, in der festen Überzeugung, dass unsere Mitarbeitenden unser grösstes Potenzial sind», wird CEO Regula Feldmann zitiert.
Der Spitalleitung sei es wichtig, «dass neben den monetären Komponenten insbesondere die Gesundheit unserer Mitarbeitenden einen wichtigen Stellenwert erhält, gerade auch in Zeiten, in denen die Rahmenbedingungen für Spitäler herausfordernd sind.»
  • spital
  • spital emmental
  • lohn
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

250'000 Franken Einstiegslohn: Ärzte sollen Angestellte sein

Gesundheitspolitiker Mauro Poggia fordert, Ärzte künftig fest anzustellen. Denn das heutige Tarifsystem verleite zu unnötigen Behandlungen und treibe die Kosten in die Höhe.

image

Flexibilität oder Fairness? Debatte um Löhne an Zürcher Spitälern

In Zürich will eine Initiative den Spitalangestellten per Gesetz den Teuerungsausgleich sichern. Der Kantonsrat hob die Vorlage jetzt über die erste Hürde – ganz knapp.

image

SP greift nach LUKS-Löhnen: Initiative gegen Spitzenlöhne und «Postenschacher»

Auslöser für die Initiative der SP Kanton Luzern sind nicht zuletzt die angekündigten Gehaltserhöhungen für das Topmanagement im Luzerner Kantonsspital und in der Psychiatrie.

image

Lohnrunde 2025: Die erste Forderung liegt auf dem Tisch

Der Verband Angestellte Schweiz eröffnet die Saison der Lohnverhandlungen: Er verlangt bis 1,2 Prozent mehr Lohn – und psychologische Sicherheiten.

image

«Schauen Sie genau, wen Sie heiraten – das meine ich ernst.»

Seilschaften, starre Regeln und intransparente Gehälter bremsen Frauen auf dem Weg zur Chefarztposition. Rückhalt daheim ist entscheidend – und Teilzeit ist problematisch: Das sagt Susanne Renaud, Chefärztin Neurologie am Spital Neuenburg.

image

Bern: 51 Chefärzte verdienen mehr als ein Bundesrat

Der Durchschnitts-Lohn von Chefärztinnen und Chefärzten in den Listenspitälern des Kantons Bern liegt bei 413’000 Franken.

Vom gleichen Autor

image

Kinderspital verschärft seinen Ton in Sachen Rad-WM

Das Kinderspital ist grundsätzlich verhandlungsbereit. Gibt es keine Änderungen will der Stiftungsratspräsident den Rekurs weiterziehen. Damit droht der Rad-WM das Aus.

image

Das WEF rechnet mit Umwälzungen in einem Viertel aller Jobs

Innerhalb von fünf Jahren sollen 69 Millionen neue Jobs in den Bereichen Gesundheit, Medien oder Bildung entstehen – aber 83 Millionen sollen verschwinden.

image

Das Kantonsspital Obwalden soll eine Tochter der Luks Gruppe werden

Das Kantonsspital Obwalden und die Luks Gruppe streben einen Spitalverbund an. Mit einer Absichtserklärung wurden die Rahmenbedingungen für eine künftige Verbundlösung geschaffen.