Nierensteine treten immer häufiger bei Kindern auf

Im Sommer leiden immer mehr Kinder und Jugendliche an Nierensteinen – vor allem junge Mädchen.

, 11. Juli 2023 um 06:00
image
Nierensteinen bei Kindern hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. | Screenshot SRF
Ärztinnen und Ärzte sehen vor allem im Sommer immer mehr Kinder und Jugendliche mit Nierensteinen, kompakten und mitunter schmerzhaften Ablagerungen aus aus Bestandteilen des Urins. Besonders betroffen sind junge Mädchen, wie aktuelle Daten zeigen.
Während Nierensteine bei Erwachsenen mit Krankheiten wie dem metabolischen Syndrom, Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes in Verbindung gebracht werden, ist dies bei Kindern nicht der Fall.
Die Ursachen bei Kindern sind noch unklar, Forscher vermuten eine Kombination aus Ernährung mit vielen verarbeiteten Lebensmitteln, übermässigem Antibiotikaeinsatz, heissen Sommern und Dehydrierung.

Langfristige Gesundheitsprobleme möglich

Nierensteine können bei Kindern bereits ab dem fünften Lebensjahr auftreten. Kinder, die einen Nierenstein entwickelt haben, entwickeln mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 50 Prozent innerhalb von fünf bis sieben Jahren einen weiteren.
Je früher eine Person Nierensteine entwickelt, desto länger hat sie Zeit, eine schwerere Form der Krankheit und langfristige Gesundheitsprobleme zu entwickeln. Dazu gehören eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion, eine Abnahme der Knochendichte, die zu Knochenbrüchen führen kann, und ein erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen im Erwachsenenalter.

Behandlung ist schwierig

Dieser Trend ist auch deshalb beunruhigend, weil es nur wenige Belege dafür gibt, wie Kinder mit Urolithiasis am besten behandelt werden können, sagen Expertinnen und Experten.
  • forschung
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

USZ, CHUV und USB gehören zu Europas forschungsstärksten Spitälern

Seit der Jahrtausendwende haben sich die Patentanmeldungen europäischer Kliniken verdreifacht. Schweizer Häuser spielen vorne mit.

image

Empa-Forschende entwickeln selbsthaftende künstliche Hornhaut

Forschende der Empa und der Universität Zürich haben eine künstliche Hornhaut entwickelt, die künftig Spendergewebe ersetzen könnte.

image

«Eine frühzeitige Blutverdünnung nach einem Schlaganfall ist sicher und wirksam»

Im Interview erklärt Neurologe Urs Fischer, Chefarzt am Inselspital Bern, was die Ergebnisse der CATALYST-Studie für die klinische Praxis bedeuten – und warum alte Leitlinien überdacht werden sollten.

image

Das Ludwig-Institut bleibt in Lausanne

Zehn Jahre nach der Gründung der Partnerschaft mit dem CHUV und der Uni Lausanne wird das Ludwig-Institut in die Universität integriert. Es soll mehr über Immuntherapie und Tumor-Mikroumgebung geforscht werden.

image

«Wir erreichen heute Areale, die früher unzugänglich waren»

Thomas Gaisl vom USZ über Präzisionsgewinne, Patientennutzen und technische Grenzen der robotisch-assistierten Bronchoskopie – das Interview.

image

Internationale Anerkennung für Schweizer Lungenkrebs-Forscherin

Solange Peters, Leiterin der medizinischen Onkologie am CHUV, erhält den Paul A. Bunn, Jr. Scientific Award, eine der höchsten internationalen Auszeichnungen für Lungenkrebsforschung.

Vom gleichen Autor

image

Kantonsspital Glarus verliert GL-Mitglied

Thomas Kühnis, Chef der Finanzen, Informatik und Betriebe, verlässt nach neun Jahren die Geschäftsleitung des Kantonsspitals Glarus.

image

Neue Ärzte-Tarife auf dem Weg zur Genehmigung

Die Tarifpartner beantragen wie geplant die Genehmigung eines Tarifsystems aus ambulanten Pauschalen und Tardoc.

image

Schatten über dem Verkauf des Spitals Flawil

Wurden beim Verkauf des Spitals Flawil die Vertragspartner getäuscht? Mehrere Kantonsparlamentarier verlangen Antworten von der St.Galler Regierung.