Luzerner Psychiatrie erhöht Lohnsumme um 1,1 Prozent

Die Angestellten akzeptieren das Ergebnis «auch unter Berücksichtigung der Möglichkeit, dass im Falle einer Nichteinigung keine Lohnerhöhung beschlossen werden könnte.»

, 19. Dezember 2024 um 05:48
image
Zimmer für stationäre Patienten in der Lups-Klinik St. Urban  |  PD
Teils gibt es Nullrunden, teils gibt es eine Erhöhung im Rahmen der Inflation: Dies ist in etwa die Spanne, in der sich dieses Jahr die Lohnrunden im Schweizer Gesundheitswesen bewegen.
So auch in der Luzerner Psychiatrie AG (Lups). Sie hat sich mit den Personalverbänden auf eine Erhöhung der Lohnsumme um 1,1 Prozent geeinigt. Davon entfallen 0,3 Prozent auf eine generelle Lohnerhöhung. Für individuelle Lohnanpassungen sind durchschnittlich 0,8 Prozent vorgesehen.
«Trotz des finanziellen Drucks unter dem wir – und alle Spitäler – stehen, ist es uns gelungen, mit den Personalverbänden eine Einigung zu erzielen, was mich sehr freut», lässt sich Verwaltungsratspräsident Jürg Meyer zitieren. Und weiter: «Die gemeinsam erarbeitete Lösung ist insbesondere auch eine Wertschätzung für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die tagtäglich hervorragende Arbeit leisten. Die seit Jahren hohe Arbeitsbelastung wird durch unsere angespannte finanzielle Situation und die zahlreichen Herausforderungen im Gesundheitswesen noch verstärkt.»

Ferientag und Gutschein

Auf der anderen Seite sagt Eric Vultier, Sprecher der Personalverbände, die Konsensfindung habe beidseits Entgegenkommen verlangt: «Die Entscheidung innerhalb der Verhandlungsgemeinschaft wurde letztlich durch einen Mehrheitsbeschluss getroffen. Die Sozialpartner erkennen die herausfordernden sozialpolitischen Rahmenbedingungen an, insbesondere im Hinblick auf die niedrigen Tarifierungen für Gesundheitsorganisationen in der Schweiz.»
Der Kompromiss sei «auch unter Berücksichtigung der Möglichkeit akzeptiert, dass im Falle einer Nichteinigung keine Lohnerhöhung für das Jahr 2025 beschlossen werden könnte.»
Offenbar wurde der gemeinsame Abschluss auch durch zwei «Zückerli» erleichtert: Die Angestellten erhalten ab dem Kalenderjahr, das auf das zweite Dienstjahr folgt, einen zusätzlichen freien Tag. Zudem erhalten alle auf Basis eines 100-Prozent-Pensums einen Einkaufsgutschein im Wert von 200 Franken.
    Artikel teilen

    Loading

    Kommentar

    Mehr zum Thema

    image

    Lohnrunde in Berner Spitälern: Insel Gruppe steigert, Regionalspitäler zurückhaltend

    Nach der Nullrunde 2025 erhalten die Mitarbeitenden der Berner Spitäler 2026 leichte Lohnerhöhungen – mit deutlichen Unterschieden zwischen der Insel Gruppe, Kliniken und Regionalspitälern.

    image

    Stadtspital Zürich: Neuer Chef für die Innere Medizin

    Andreas Schoenenberger wechselt von der Thurmed-Gruppe ans Stadtspital. Er wird damit auch Mitglied der Spitalleitung.

    image

    H+ Bildung bietet eine neue Weiterbildung an

    Verwaltungsräte im Gesundheitswesen stehen vor grossen Herausforderungen durch Ambulantisierung, neue Finanzierungsmodelle, Regulierung und Digitalisierung. Gesundheitsökonom Dr. oec. HSG Willy Oggier nimmt Stellung zur strategischen Orientierung.

    image

    Knie- und Hüftimplantate: Immer weniger Folgeeingriffe nötig

    Die 2-Jahres-Revisionsraten bei Hüft- und Knieprothesen sinken weiter leicht oder bleiben stabil. Die Daten deuten eine zunehmend einheitliche Versorgungsqualität in der Schweiz an.

    image

    UPK Basel: Wechsel an der Spitze

    Nach 14 Jahren tritt Konrad Widmer als Präsident der Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel zurück. Katja Schott-Morgenroth übernimmt den Vorsitz, Jürg Nyfeler rückt in den Verwaltungsrat nach.

    image

    Unfruchtbarkeit: Neue WHO-Leitlinie zu Prävention, Diagnose und Behandlung

    Die Weltgesundheitsorganisation fordert in der ersten globalen Leitlinie zu Infertilität umfassende Reformen, damit Fertilitätsmedizin sicherer, gerechter und erschwinglicher wird.

    Vom gleichen Autor

    image

    Mehr Pflegepersonal = weniger Ärzte-Burnout

    Eine grosse Erhebung in sieben Ländern zeigt: Dort, wo Pflege stark vertreten ist und Arbeitsumgebungen stimmen, bleiben Ärztinnen und Ärzte länger im Beruf.

    image

    Notfall: Warum die Bagatellgebühr verpufft – und was stattdessen nötig wäre

    Kurz vor der Nationalratsdebatte warnen die Notfallmediziner vor den «Bagatellgebühr»-Ideen. Sie schlagen vier konkrete Alternativen vor.

    image

    SMN: Nello Castelli wechselt zu Pharmasuisse

    Der Generalsekretär von Swiss Medical Network wird Leiter Public Affairs beim Apothekerverband.