Lohnrunde 2025: Die erste Forderung liegt auf dem Tisch

Der Verband Angestellte Schweiz eröffnet die Saison der Lohnverhandlungen: Er verlangt bis 1,2 Prozent mehr Lohn – und psychologische Sicherheiten.

, 14. August 2025 um 04:51
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Symbolbild: Alexandra Dobrin / Unsplash
Mit dem Ende der Sommerferien beginnen traditionell die Lohnrunden beziehungsweise die Stellungnahmen für die Salärverhandlungen fürs kommende Jahr. Der Verband Angestellte Schweiz vertritt zwar nicht gerade das Gesundheitswesen, sondern primär Personal aus Chemie, Life Sciences und Industrie. Doch er hat nun eine erste Marke gesetzt, die allgemein für Orientierung sorgen kann.
Konkret formuliert die Geschäftsführung von Angestellte Schweiz drei Hauptanliegen für 2026 – eine Lohnerhöhung «bis zu 1,2 %» (so die vorsichtige Formulierung), ferner psychologische Sicherheit und verbindlicher Zugang zu Weiterbildungen.
«Arbeitnehmende brauchen in diesen Zeiten, wie wir sie gerade erleben, nicht nur eine faire Beteiligung am wirtschaftlichen Erfolg, sondern auch ein Arbeitsumfeld, das Sicherheit vermittelt – finanziell, psychologisch und in Bezug auf die eigene Zukunftsfähigkeit», erklärt der Verband zu seinem Wunsch nach einem systematischen Aufbau mentaler Sicherheit sowie nach gezielter Weiterbildung in den Unternehmen.

Hohe Fixkosten

Die Firmenleitungen sollten zum Beispiel transparenter kommunizieren und Probleme offen thematisieren. «Psychologische Sicherheit ist deshalb keine Floskel, sondern eine Voraussetzung für gesunde Teams, echte Zusammenarbeit und Veränderungsfähigkeit.»
Die Lohnerhöhung bis zu 1,2 Prozent begründet die Angestellten-Organisation mit der Teuerungsgefahr: Der Druck auf die Kaufkraft dürfte sich auch 2026 fortsetzen, so die Erwartung. «Die aktuell rückläufigen Energiepreise bringen zwar punktuelle Entlastung, doch diese wird durch weiterhin hohe Fixkosten – insbesondere bei Krankenkassenprämien, Mieten und anderen Lebenshaltungskosten – mehr als kompensiert.»
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