Kantonsspital Glarus sichert Hausarztversorgung in Amden

In der Gemeinda Amden, nahe dem Glarnerland, drohte der Verlust der hausärztlichen Versorgung – nun greifen der Kanton und das Kantonsspital Glarus ein.

, 27. März 2025 um 08:58
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Amden liegt oberhalb des Walensees und gehörte ursprünglich zum Kanton Glarus – seit 1815 ist die Gemeinde Teil des Kantons St. Gallen. Bild: Screenshot/YouTube
Der drohende Wegfall der hausärztlichen Versorgung in der St. Galler Gemeinde Amden konnte abgewendet werden: Nach der angekündigten Pensionierung von Leo Fürer wird die Praxis ab Sommer 2025 durch zwei Ärztinnen - Nicole Schneeberger und Rahel Dlamini Meier -im Jobsharing weitergeführt.
Die Nachfolgelösung wurde in Zusammenarbeit mit dem Kantonsspital Glarus und der Gemeinde Amden entwickelt.
Die Situation in Amden ist exemplarisch für die strukturellen Schwierigkeiten, mit denen viele ländliche Regionen konfrontiert sind: Der Generationenwechsel in der Hausarztmedizin trifft vielerorts auf fehlende Nachfolgeregelungen, was zu einem wachsenden Versorgungsdruck führt.

Koordinierende Rolle

Das Kantonsspital Glarus übernimmt in Amden eine koordinierende Rolle, begleitet die Übergabe der Praxis und unterstützt die anstehenden Umbauarbeiten. Ziel sei «ein stabiler Betrieb unter neuer ärztlicher Leitung», so die Mitteilung. Wie der Praxisbetrieb während der Umbauphase im Frühsommer organisiert wird, ist derzeit noch offen.
Für Gemeinderat Florian Frei zeigt das Beispiel Amden, dass die medizinische Versorgung auf dem Land ohne strukturelle Unterstützung langfristig nicht gesichert werden kann. Es brauche regionale Kooperationsmodelle, die über einzelne Praxen hinausdenken. Weitere Gespräche mit der Nachbargemeinde Weesen sowie mit dem KSGL über mögliche Standorte und Versorgungsangebote sind deshalb geplant.

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