Die Insel Gruppe schreibt im ersten Halbjahr 2024 einen Konzernverlust von knapp 69 Millionen Franken. Gegenüber der gleichen Vorjahresperiode mit 34,4 Millionen war dies eine Verdoppelung.
Das Betriebsergebnis (Ebitda) beläuft sich auf minus 6,9 Millionen Franken (2023: 10,9 Millionen). Die Ebitda-Marge wurde mit -0,8 Prozent also nevativ (Vorjahresperiode: 1,2 Prozent).
Im ersten Halbjahr 2024 wurden 26'800 stationäre Patientinnen und Patienten behandelt. Dies entspricht einer Abnahme um 9,4 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode. Diese Abnahme wiederum erklärt sich mit der Schliessung der Spitäler Münsingen und Tiefenau; die übrigen Fallzahlen stiegen 0.8 Prozent.
Derweil sank die Anzahl ambulanter Konsultationen um 10.0 Prozent auf 418'000. Auch ohne die Spitäler Münsingen und Tiefenau ergab sich ein Minus von 3.5 Prozent.
Auf der andereren Seite konnte sich «die Insel» beim operativen Betriebsaufwand etwas verbessern: Dieser Wert sank gegenüber dem ersten Halbjahr 2023 um 3,7 Prozent um auf 33,9 Millionen Franken. Und die Direktion erinnert dabei daran, dass Lohnmassnahmen und die Bemühungen um bessere Arbeitsbedingungen für das Pflegepersonal zu einer Kostensteigerung von rund 13 Millionen Franken führten.
Der höhere Konzernverlust erklärt sich denn auch teils daraus, dass der Berner Spitalkonzern steigende Abschreibungen erfassen musste – dies insbesondere als Folge der Inbetriebnahme des neuen Hauptgebäudes sowie der laufenden Digitalisierung (Stichwort: Epic-Einführung): Die Abschreibungssumme stieg um fast 14 Millionen Franken.
Geplanter Stellenabbau
Bereits im Juli war bekannt geworden, wie schlecht es auch im laufenden Jahr um die Insel Gruppe steht. Gemäss
«SRF» wurde das Personal an einer Veranstaltung und in einem Brief informiert, dass die finanzielle Misere anhalte und dass ein Stellenabbau geplant sei. Demnach sollen bis Sommer 2025 die Gesamtpersonalkosten um fünf Prozent reduziert werden. Temporäre Mitarbeitende seien bereits reduziert worden und würden nur noch in Ausnahmefällen eingestellt.
Als Hauptgrund für das schlechte Ergebnis wurde im Juli die Abnahme der Patientenzahlen genannt – dies «bei höheren Gesamtkosten».
Zugleich wurden aber auch Führungsprobleme, «Silodenken», mangelnde unternehmerische Dynamik und mangelnde interne Kommunikation genannt.