Deutsche Ärzte sind unzufrieden mit ihrer Praxissoftware

Schlechte Unterstützung, viele Abstürze und hohe Kosten: Das sind die Gründe, weshalb Ärzte in Deutschland ihre Software schlecht finden.

, 11. Oktober 2023 um 12:05
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Symbolbild: DCStudio auf Freepik
Was stört Sie an Ihrer Praxissoftware? Diese Frage stellte das deutsche Medizintechnik-Portal Medizinio rund 180 Ärzten. Das Portal, das selber Praxissoftware vermittelt, muss den Software-Anbietern schlechte Noten geben: Über 60 Prozent der Befragten haben schon erwogen, ihr System zu wechseln.

Langes Warten auf Hilfe

Der Hauptgrund dafür ist ein schlechter Support. Die Mehrheit muss einen Tag oder länger darauf warten, dass sie überhaupt Kontakt bekommen, dann dauert es vielfach mehr als einen Tag, bis sie Hilfe erhalten.
Weitere Gründe dafür, dass sich Ärzte über ihre Software ärgern, sind System-Abstürze, langsame Verarbeitung, ein hoher Preis und umständliche Handhabung. Zufrieden mit ihrer Software sind nur gut 11 Prozent der Befragten.

Diese Funktionen sind Ärzten wichtig

Das wichtigste Merkmal einer guten Praxissoftware ist für Ärzte die einfache Bedienung, dicht gefolgt von einem guten Support. Mehr als die Hälfte der Befragten möchten auch von ausserhalb auf die Software zugreifen können. Gefragt sind zudem Werkzeuge wie Online-Terminbuchung und digitale Anamnese.
Dann soll die Software günstig sein und kompatibel mit anderer Software. Auch Ultraschallgeräte, digitale Röntgengeräte und weitere Medizintechnik sollten an die Praxissoftware angebunden werden können, damit Bilder, Messungen und Ergebnisse direkt in die Patientenakte übertragen werden kann.
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