Bedrohtes Spital geht langsam wieder in Normalbetrieb

Eine 65-Jährige verschanzte sich mit einer Schreckschusswaffe in einem Aachener Spital. Die Verantwortlichen sind «zutiefst erschüttert».

, 7. März 2024 um 08:09
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Der Grossensatz der Feuerwehr und der Polizei im Luisenhospital in Aachen (D), | zvg
Wegen einer «möglichen Bedrohungssituation» hatten die Polizei und die Feuerwehr am Montagabend einen Grosseinsatz im Aachener Luisenhospital in Deutschland.

Nur Schreckschusswaffe

Nach Angaben der Polizei betrat eine 65-jährige Frau gegen 17 Uhr das Luisenhospital mit einer Waffe, die sich erst später als Schreckschusswaffe herausstellte.
Sie hatte zudem einen auffallend grossen Gürtel. Mit der Waffe bedrohte sie Angestellte der Physiotherapiepraxis.

Kein Sprengstoffgürtel

Ein Mitarbeiter konnte ihr die Waffe abnehmen. Danach zog sich die Frau in ein Patientenzimmer zurück und warf einen Feuerwerkskörper auf den Gang. Zuerst ging die Polizei davon aus, dass die Frau einen Sprengstoffgürtel trug.
Erste Ermittlungen ergaben jedoch, dass die Frau Suizidabsichten gehabt habe. Die Krankenhausräume in der näheren Umgebung der Frau wurden evakuiert.

Bei Festnahme schwer verletzt

Nach einem langen Einsatz konnte die Polizei die Frau festnehmen. Sie wurde aber durch Schüsse schwer verletzt. Weitere Personen kamen nicht zu Schaden. Hintergründe zur Tat sind nicht bekannt.
Die Spital-Verantwortlichen sind gemäss eigenen Angaben «zutiefst erschüttert über den tragischen Vorfall.

Schlimmeres verhindert

Dank dem herausragenden Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie den Einsatzkräften von Polizei und Feuerwehr, sei Schlimmeres verhindert worden.
Das Spital betont ausserdem in einer Mitteilung: «Die Sicherheit und Versorgung unserer Patientinnen und Patienten waren zu keinem Zeitpunkt gefährdet und werden weiterhin gewährleistet.»

Noch keine Intensivbetten

Derzeit versucht das Spital, wieder den Normalbetrieb aufzunehmen. Zwei Operationssäle seien wieder in Betrieb. Abgesehen von den Intensivbetten seien die Kliniken wieder voll einsatzbereit.
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