Warum die oberste Chefin das Kantonsspital Baselland verlässt

Madeleine Stöckli gibt das Präsidium des Verwaltungsrats des Kantonsspitals Baselland ab. In einem Interview schildert sie ihre Beweggründe.

, 2. Mai 2023 um 08:59
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Madeleine Stöckli stellt sich nicht mehr zur Wiederwahl. | zvg
Die Ankündigung, dass Madeleine Stöckli per Ende 2023 das Präsidium des Verwaltungsrats des Kantonsspitals Baselland (KSBL) bereits wieder abgibt, kam für viele überraschend. Stöckli wurde 2016 Verwaltungsrätin und übernahm 2019 das VR-Präsidium von Werner Widmer. Für die nächste Amtsperiode stellt sie sich nun nicht mehr zur Wahl.
In einem Interview mit der Zeitung «bz Basel» (Abo) schildert sie ihre Beweggründe, als Präsidentin nach gut einer Legislatur aufzuhören. Nach dem Fusions-Nein mit dem Basler Unispital (USB) hat der Verwaltungsrat die neue Strategie entwickelt und auch danach extrem viel aufgegleist, um das Spital wieder als eigenständiges Spital fit zu machen, wie sie sagt.

«Ich laufe nicht davon»

In den wenigen Jahren sei enorm viel passiert. «Jetzt sind wir an einem guten Punkt, an dem jemand Neues weitermachen kann», so die 59-jährige ETH-Pharmazeutin mit MBA-Abschluss. Die Strategie, für die der Verwaltungsrat zuständig sei, stehe. Und das Spital sei nun so aufgestellt, wie es der Gesundheitsmarkt erfordere. Aber: «Natürlich gibt es immer noch viel zu tun und es bleibt herausfordernd.»
Es sei wohl nie der richtige Zeitpunkt, zu gehen, sagt die ehemalige und langjährige Chefin des Pharma- und Medizinprodukte-Herstellers B. Braun Medical weiter. Aber neben den Interessen des Unternehmens gebe es eben auch noch ihre. Ausserdem habe sie noch andere Mandate, sie stehe aber nicht unter Zeitdruck und habe kein neues Mandat angenommen, das dieses konkurrenziere. Und etwas müsse sie schon sagen: «Ich laufe nicht davon und hinterlasse ein Spital in desolatem Zustand.» Sie habe im Gegenteil geholfen, es zu stabilisieren. Das sei für sie durchaus eine Genugtuung.

Jahresabschluss 2022:

Das Kantonsspital Baselland konnte im Geschäftsjahr 2022 ein operatives Ergebnis von 23,4 Millionen Franken erzielen und eine EBITDA-Marge von 5.1 Prozent erwirtschaften. Unter dem Strich beläuft sich der Jahresgewinn auf 2,4 Millionen Franken. Madeleine Stöckli ist zufrieden mit dem Abschluss 2022. «Das Jahresergebnis 2022 des KSBL übertrifft unsere Erwartungen. Es ist das Resultat einer stringenten und konsequenten Umsetzung der Strategie «Fokus» innerhalb des definierten Finanzplans.»
  • Zum Geschäftsbericht 2022

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