Spital Uster verkündet neuartige Therapie gegen Bronchitis

Zum ersten Mal ist das neue Verfahren der Rheoplastie in der Schweiz in einem nicht-universitärem Spital zum Einsatz gekommen.

, 8. September 2022 um 11:49
image
Daniel Franzen während der ersten Rheoplastie am Spital Uster. | zvg
Die Rheoplastie richtet sich an Patienten mit chronischer Bronchitis und wird schweizweit in den beiden Universitätsspitälern Zürich (USZ) und Basel (USB) angewendet. Nun ist die neuartige Therapie «erstmals in einem nicht-universitären Spital» zum Einsatz gekommen, wie das Spital Uster am Donnerstag mitteilt. Das Verfahren wurde Ende Juli von Daniel Franzen durchgeführt. Franzen leitet seit Januar das Departement Medizinische Disziplinen am Spital Uster und ist Co-Chefarzt Pneumologie.

Vielversprechendes Verfahren

Bei der Rheoplastie werden während einer Bronchoskopie (Lungenspiegelung) die krankhaften schleimproduzierenden Zellen mittels Hochfrequenzstrom verödet. Mit Hilfe eines Katheters wird dabei die krankhafte Schleimhaut der Atemwege entfernt. Die Zellen regenerieren sich wieder und produzieren weniger Schleim.
Bei chronischer Bronchitis produzieren die Atemwege überschüssigen Schleim, was zu chronischem Husten und Kurzatmigkeit führt. Eine Studie zeigte kürzlich, dass sich die Lebensqualität von Betroffenen nach einer Rheoplastie massiv verbessere und sich die Copd-Krankheitsschübe (Exazerbationsraten) um 18 Prozent senken liessen.

Patientin fühlte sich deutlich besser

Bei der 63-jährigen Bronchitis-Patientin im Spital Uster reduzierte sich die Schleimproduktion bereits nach der ersten Behandlung. Nach der zweiten Anwendung, rund vier Wochen später, fühlte sie sich deutlich besser und das Atmen fiel ihr leichter, wie das Spital weiter schreibt. Die endgültige Wirkung der Behandlung sei vier Monate nach dem Eingriff zu erwarten.
  • spital
  • spital uster
  • Rheoplastie
  • pneumologie
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Spital Samedan prüft Zusammenschluss mit Kantonsspital Graubünden

Die Stiftung Gesundheitsversorgung Oberengadin untersucht zwei strategische Wege in eine nachhaltige Zukunft.

image

Kantonsspital Aarau: Mehr Betten im Neubau

Wegen einer «unverändert hohen Patientennachfrage» plant das KSA nun doch mehr Betten.

image

Hirslanden: Umbau an der Spitze – näher zu den Regionen

Hirslanden-Zürich-Direktor Marco Gugolz zieht als Regional Operations Executive in die Konzernleitung ein.

image

Was geschieht mit dem Spital Thusis?

Die Stiftung Gesundheit Mittelbünden sucht Wege aus der finanziellen Krise – beraten von PwC. Ein Entscheid soll im Herbst fallen.

image

CSEB: «Herausfordernd, aber zufriedenstellend»

Trotz roten Zahlen und leicht rückläufigen Patientenzahlen gibt sich das Center da sandà Engiadina Bassa optimistisch.

image

Spital STS: Hohe Patientenzahlen bewahren nicht vor Verlust

Sowohl stationär als auch ambulant gab es bei der Spitalgruppe Simmental-Thun-Saanenland 2023 einen Zuwachs.

Vom gleichen Autor

image

Kantonsspital Glarus verliert GL-Mitglied

Thomas Kühnis, Chef der Finanzen, Informatik und Betriebe, verlässt nach neun Jahren die Geschäftsleitung des Kantonsspitals Glarus.

image

Neue Ärzte-Tarife auf dem Weg zur Genehmigung

Die Tarifpartner beantragen wie geplant die Genehmigung eines Tarifsystems aus ambulanten Pauschalen und Tardoc.

image

Schatten über dem Verkauf des Spitals Flawil

Wurden beim Verkauf des Spitals Flawil die Vertragspartner getäuscht? Mehrere Kantonsparlamentarier verlangen Antworten von der St.Galler Regierung.