Zu kaufen: Klinik am Vierwaldstättersee

Nach zwei Jahren Neubetrieb will die Gottfried & Julia Bangerter-Rhyner-Stiftung die Seeklinik Brunnen verkaufen.

, 12. Januar 2017 um 09:16
image
Die Seeklinik Brunnen wurde im Januar 2015 eröffnet, als Weiterführung der auf Ganzheitsmedizin spezialisierten Aeskulap Klinik. Die Seeklinik bietet ebenfalls den ganzheitlichen Behandlungszugang an, wobei sie sich insbesondere auf Burn-out, Depressionen und Schlafstörungen spezialisiert hat.
Man konnte sich inzwischen erfolgreich am Markt positionieren, schreibt die Klinikleitung in einem Communiqué: «Die Zusammenarbeit mit den zuweisenden Partnern konnte weiter gestärkt und die Auslastung markant erhöht werden.» Die Belegung habe in den letzten vier Monaten des Jahres 2016 Höchstwerte erreicht.

«Anspruchsvolle Ausgangslage»

Aber es gibt auch Zwischentöne. Die Seeklinik verweist auf die «insgesamt anspruchsvolle Ausgangslage im Schweizer Gesundheitswesen mit hohem Preisdruck und die ungewisse Tarifsituation». Dies verlange Optimierungen. So planen Verwaltungsrat und Geschäftsleitung der Seeklinik Brunnen nun ein Konzentrations-Projekt: Es sieht die Fokussierung auf die Kernkompetenzen für die ganzheitliche stationäre Behandlung von psychischen Störungen wie Burn-out, Depressionen und Schlafstörungen vor. Am bestehenden Ansatz – der Kombination von Methoden aus der Schul- und der Komplementärmedizin – werde festgehalten.
In dieser Situation sucht auch die Eigentümerin einen neuen Besitzer: Die Berner Gottfried & Julia Bangerter-Rhyner-Stiftung hält derzeit 100 Prozent an der AG – und ihr sei schon beim Neustart der Seeklinik Brunnen klar gewesen, «dass sich ihre Rolle auf den Aufbau in den ersten drei Betriebsjahren konzentrieren wird», so die Mitteilung.

«In der Psychiatrie verankert»

«Um die Expansion weiter voranzutreiben und die Zukunft der Klinik langfristig zu sichern» werden nun ein Eigentümer gesucht, «der im Kerngeschäft der Psychiatrie verankert ist und über die entsprechenden Erfahrungen verfügt».
«Die Kernkompetenzen der Bangerter-Rhyner-Stiftung liegen nicht im Betrieb einer Klinik», sagte der Vorsitzende der Seeklinik-Geschäftsleitung, Beat Moll, im «Boten der Urschweiz». «Sie sieht ihre Rolle in erster Linie in der Förderung und im Aufbau zukunftsweisender Projekte. Ein solches Projekt ist die Seeklinik Brunnen. Diese hat sich erfolgreich am Markt positioniert und soll nun einer nächsten Phase von einem starken und im Schweizer Gesundheitsmarkt vernetzten Partner weiterentwickelt werden.»

  • Bild: PD | SI

Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Pharmagelder 2024: Zuwendungen an Schweizer Ärzte steigen leicht

2024 erhielten Ärzte, Spitäler und Fachgesellschaften zusammen 262 Millionen Franken – 16 Millionen mehr als im Jahr davor.

image

Berner Hausärzte müssen psychische Notfälle übernehmen

Die Hausärzte des Notfalldiensts der Region Bern befürchten, dass ihre Einsätze stressreicher werden. Denn sie müssen künftig die Notfall-Psychiater ersetzen.

image

Todesfall wirft Fragen zur Zulassung ausländischer Ärzte auf

Rund 3000 Ärzte arbeiten in der Schweiz ohne offiziell anerkanntes Diplom. VSAO-Präsident Severin Baerlocher fordert im «Tagesanzeiger», den Ärztebestand vorrangig mit hier ausgebildeten Fachkräften zu sichern.

image

Neuer Standort: Klinik Teufen ist jetzt auch Klinik Zürich

Psychische Hilfe ohne lange Wartezeiten – das will die Klinik Teufen Group mit einem neuen psychosomatischen Zentrum in Zürich-Altstetten bieten.

image

Psychiatrie-Fusion im Kanton Bern: Münsingen und Bern werden eins

Der Berner Regierungsrat hat grünes Licht für die Fusion der beiden grössten psychiatrischen Kliniken der Schweiz gegeben.

image

Barbara Schunk wird CEO der Universitären Psychiatrischen Dienste Bern

Die heutige CEO der Psychiatrie Baselland übernimmt im Frühsommer 2026 das Ruder bei den UPD. Sie wurde als ausgewiesene Expertin für Bau, Digitalisierung und Sanierung engagiert.

Vom gleichen Autor

image

Spital heilt, Oper glänzt – und beide kosten

Wir vergleichen das Kispi Zürich mit dem Opernhaus Zürich. Geht das? Durchaus. Denn beide haben dieselbe Aufgabe: zu funktionieren, wo Wirtschaftlichkeit an Grenzen stösst.

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.