Die Erhebung liess die Zeitschrift
«Reformiert» durchführen, das Institut Demoscope befragte dabei eine repräsentative Auswahl von Bürgerinnen und Bürgern in der Deutschschweiz und der Romandie. Es ging dabei allgemein um die Einstellung zum Roboter – beziehungsweise um die Befürchtungen wegen der Roboterisierung. Aber konkrete Fragen drehten sich auch um den Gesundheitsbereich.
Der Roboter als Arzt? Diese Vorstellung schreckt wohl eher ab. In der Umfrage wurde nämlich gefragt: «Würden Sie beim Spitaleintritt eine Diagnose akzeptieren, die allein von einem Computer erstellt worden ist?» Hier antworteten lediglich 5 Prozent einem klaren Ja («sicher») und 14 Prozent mit einer weniger entschlossenen Zustimmung («Ja, eher»). Die Nein-Stimmen summierten sich also auf der anderen Seite auf 80 Prozent.
Nun ist die Gefahr, dass jemand quasi volldigital diagnostiziert würde, ohnehin klein: Für alle Beteiligten im Gesundheitssystem ist klar, dass AI-Diagnosen lediglich zur Unterstützung eines Arztes aus Fleisch und Blut dienen können.
Roboter in der Körperpflege?
Konkreter wird aber, dass Roboter zu wichtigen Kollegen in der Pflege werden. In gewissen Unterstützungsfunktionen sind sie ja schon im Einsatz – eine Kernfrage lautet aber: Können sie auch bei der Pflege direkt am Patienten genützt werden? Denn Pflegeroboter, die Patienten ins Bett heben oder aufnehmen, werden in Japan bespielsweise schon eingesetzt.
Soll das auch in der Schweiz kommen? Die Frage in der «Reformiert»-Umfrage lautete konkret: «Würden Sie es begrüssen, wenn Roboter bei pflegebedürftigen Menschen die Körperpflege übernehmen würden an Stelle vom Pflegepersonal?». Auch in diesen Ergebnissen wurde eine klare Skepsis spürbar:
- Ja, sicher: 3 Prozent
- Ja, eher: 12 Prozent
- Nein, eher nicht: 26 Prozent
- Nein, sicher nicht: 58 Prozent.
Interessanterweise sympathisierten die Jüngeren nicht stärker mit den Tech-Geräten, im Gegenteil: Der Anteil jener, die «Ja eher» oder «Ja, sicher» stimmten, war bei der Gruppe 55+ am höchsten (wobei die Unterschiede allerdings minim ausfielen).
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