Was Ärzte besser wissen als der Rest der Welt

Zum Beispiel, dass viele Patienten ihre Gesundheit massiv überschätzen. Oder wo Grenzen der Medizin liegen. Oder wozu ein Stethoskop gut ist.

, 29. November 2015 um 08:24
image
  • ärzte
  • arbeitswelt
  • ausbildung
Viele glauben, dass Mediziner den Menschen an sich besonders tiefgründig kennen. Die Geheimnisse der Ärzte wollte jetzt auch ein Teilnehmer von «Quora» ergründen. Auf der grossen Frage-Antwort-Plattform stellte er die Frage ein: «What are some things that doctors know, but most people don't?»
Also: Was wissen Ärzte, das Normalmenschen meist verborgen bleibt?
Reihenweise gaben Medizin-Profis Antworten – ernsthafte Antworten, philosophische Antworten, ironische Antworten…
Hier eine Auswahl:

  • Ärzte kennen die Grenzen der Medizin. Und sie wissen, dass ihr Einfluss letztlich beim Willen jedes Patienten endet.
  • Sie wissen, dass man kaum je aufgrund eines einzelnen Symptoms auf die Krankheit schliessen kann.
  • Sie kennen die Grenzen der Schmerzkontrolle. Und im Gegensatz zu ihren Patienten wissen sie, dass es hier kaum je damit getan ist, eine Pille zu nehmen.
  • Sie wissen, wie man stirbt. Denn sie wissen, ab welchem Punkt es nichts mehr bringt, «alles zu geben».
  • Sie machen oft die Erfahrung, dass es religiösen Menschen schwerer fällt, ihr Leben loszulassen.
  • Sie wissen, dass viele Patienten ihren Gesundheitszustand massiv überschätzen.
  • Sie wissen oft, wann ein Patient ihnen eine Unwahrheit erzählt. Und sie wissen, dass man manche Patienten manchmal wieder auf den Weg zur Wahrheit zurückführen muss. Manchmal zum Beispiel, indem man ankündigt, einen Psychologen zu Rate ziehen zu wollen.
  • Sie wissen Dinge, die man auf Google nicht findet.
  • Sie wissen, dass die Patienten fast immer falsch über ihren Alkoholkonsum informieren. Welche Angaben auch immer einer macht – der Arzt wird es innerlich verdoppeln.

Siehe auch: «Was die Pflege-Profis alles besser wissen als der Rest der Welt»


  • Sie wissen, weshalb das Stethoskop erfunden wurde: aus hygienischen Gründen. Nämlich um das Herz abhören zu können, ohne dass man sein Ohr auf die Brust des Kranken legen muss.
  • Sie wissen, dass unfreundlichen Patienten eher schlechtere Behandlungen erfahren. Und dass die schlecht riechenden Patienten in der Regel am allerschlechtesten behandelt werden. Denn in beiden Fällen wird sich das medizinische Personal bemühen, möglichst kurz mit dem Patienten zusammen zu sein.
  • Sie wissen, dass Patienten die Qualität eines Arztes oft kaum beurteilen können. Die meisten Patienten sind sehr zufrieden mit ihrem Hausarzt, weil nach der Behandlung die Symptome verschwinden (die sonst ohnehin abgeklungen wären). Die Inkompetenz eines Arztes zeigt sich nur selten – bei schweren Fehlern.
  • Sie wissen oft bei einem Symptom, was als nächstes kommt. Das ist das beängstigende an der Arbeit.

Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

KSBL: Andres Heigl wird befördert

Er wird stellvertretender Chefarzt der Klinik Chirurgie & Viszeralchirurgie am Kantonsspital Baselland.

image

Vier Davoser Gesundheitsbetriebe gründen Ausbildungsverbund

Damit sollen gemeinsame Standards entwickelt und die Pflegeausbildung HF attraktiver gemacht werden. Leitbetrieb ist die Spital Davos AG.

image

Auszeichnung für das «Bülacher Modell»

«Fix», «Flex» oder «Super Flex»: Das Arbeitszeitmodell des Spitals Bülach setzt auf entlöhnte Flexibilität. Dafür gewann es einen Preis.

image

Spital STS: CEO Bruno Guggisberg tritt zurück

Grund seien «unterschiedliche Auffassungen über die Ausrichtung der Geschäftstätigkeit».

image

Wenn es Spitzenköche in die Spitalgastronomie zieht

Der Hirslanden-Koch Euloge Malonga ist Gewinner des Bocuse d’Or Schweiz, Robert Hubmann vom GZO Wetzikon hat einst die englische Königsfamilie bekocht.

image

In der Schweiz sind 1100 Ärzte mehr tätig

Die Arztzahlen in der Schweiz haben ein neues Rekord-Niveau erreicht: Es gibt nun 41'100 Berufstätige.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.