Während OP: 3D-Brille verbindet Patient und Chirurg

Neurochirurgen haben in Frankreich einen Hirntumor operiert – und dabei den Patienten im wachen Zustand erstmals mit einer 3D-Brille in eine virtuelle Umgebung versetzt.

, 18. Februar 2016 um 10:38
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Das Unispital Angers (CHU) in in Westfrankreich bezeichnet es als «1ère mondiale» - als «Weltneuheit». Erstmals haben Neurochirurgen Ende Januar einen Hirntumor entfernt, während der Patient eine 3D-Brille trug und mit den Chirurgen interagierte.
Die Ärzte versetzten den Patienten in eine virtuelle Umgebung. So konnten die Neurochirurgen das Gehirn mit Elektroden stimulieren und erhielten zugleich eine exakteres Abbild des Netzwerkes für den Eingriff, heisst es in einer Mitteilung des Spitals.

Das sind die Vorteile der Cervo-Methode

Das Team um Philippe Menei testete dabei komplexe Funktionen rund um das Gesichtsfeld oder Motorik in Echtzeit. Besonders schwierig war: Der Tumor lag im Bereich Sprache und visuelle Verbindung. Zudem hatte der Patient wegen einer Augenkrankheit nur noch ein Augenlicht. Umso präziser musste der Eingriff also für den Sehnerv sein.
Drei Wochen nach der OP sei der Patient «bei bester Gesundheit». Die Methode «Cervo» (Chirurgie Eveillée sous Réalité Virtuelle dans le bloc Opératoire) erlaube es künftig auch schwierig gelegene Hirntumore besser zu operieren, sagt Neurochirurg Menei. Zudem könne die Technik potentielle Beeinträchtigungen nach einer Operation reduzieren.  
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