USZ: Gregor Zünd folgt auf Rita Ziegler

Es kommt zu einer internen Nachfolge am Universitätsspital Zürich: Der neue Vorsitzende der Direktion leitete bislang den Bereich Forschung und Lehre.

, 3. Februar 2016 um 16:12
image
Das ging recht schnell: Der Spitalrat des Universitätsspitals Zürich hat Gregor Zünd zum neuen Vorsitzenden der Spitaldirektion gewählt. Der derzeitige Direktor Forschung und Lehre am USZ folgt auf Rita Ziegler: Er wird sein Amt im April antreten.
​Rita Ziegler hatte im September 2015 ihren Rücktritt per Ende März bekanntgegeben. Der Spitalrat hatte damals – zur Sicherheit – festgestellt, dass der ärztliche Direktor Jürg Hodler interimistisch den Vorsitz übernehmen würde, «sollte es dennoch zu einer vorübergehenden Vakanz kommen». Ende Oktober wurde die Position dann öffentlich ausgeschrieben (zum Anforderungskatalog).

«Sowohl interne als auch externe Kandidaten»

Doch mit einer internen Besetzung konnte der Wechsel nun rasch aufgegleist werden. Gregor Zünd, so teilt das Universitätsspital mit, «wurde im Rahmen eines sorgfältigen Auswahlprozesses evaluiert, in den sowohl interne als auch externe Kandidaten einbezogen waren.»
Gregor Zünd steht seit 2008 der Direktion Forschung und Lehre des USZ vor und ist in dieser Position auch Mitglied der Spitaldirektion. Der Mediziner zeichnet verantwortlich für sämtliche Forschungs- und Lehrtätigkeiten am Universitätsspital – also etwa auch die Klinischen Studien, die im Haus durchgeführt werden –, und er betreut die Schnittstellen zur Fakultät und Universität. 

Houston, Boston, Zürich

Seit der Verselbständigung des Spitals war Gregor Zünd Managing Director des Zentrums für Klinische Forschung (ZKF) sowie Abteilungsleiter der Abteilung Forschung Chirurgie. 
Der 56-Jährige ist Professor ad personam an der Universität Zürich und war bis 2001 Oberarzt an der Klinik für Herz- und Gefässchirurgie. 
Er hatte in Bern studiert und doktoriert und danach mehrjährige Auslandsaufenthalte am Texas Medical Center in Houston sowie an der Harvard Medical School absolviert. 

«Schwierige Personalsituationen einer guten Lösung zugeführt»

In den vergangenen Jahren initiierte und führte Forschungsdirektor Zünd am USZ unter anderem den Bau und die Finanzierung des Forschungsstandorts Schlieren. Er war seitens des USZ verantwortlich für die Allianz Herzchirurgie mit dem Triemli-Spital. Ausserdem, so die Mitteilung, führte er «einige schwierige Personalsituationen im Spital einer guten Lösung zu.»
Besonderes Augenmerk will Gregor Zünd auf den Aufbau von tragfähigen Netzwerken in Wissenschaft und Medizin mit regionaler oder internationaler Ausrichtung legen.

Martin Waser: «Qual der Wahl»

Ausserdem verstehe sich das USZ «als gewichtiger Partner auf dem Gesundheitsplatz Zürich mit seiner überregionalen Ausstrahlung», so der designierte CEO: «Für diesen werde ich mich engagieren, indem wir mit kompetenten Spitälern wie dem Stadtspital Triemli und den Kantonsspitälern Winterthur und St. Gallen Kooperationen eingehen möchten.»
Man habe viele hervorragende Bewerbungen erhalten, so Spitalratspräsident Martin Waser: «Wir hatten die Qual der Wahl». Zünd garantiere einen reibungslosen Übergang. Er sei mit allen Prozessen vertraut und arbeite hervorragend mit den Partnern zusammen.
«Darüber hinaus», so der Zürcher Ex-Stadtrat, «zeigt die Wahl, dass das USZ eine erfolgreiche Karriereförderung betreibt.»


Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Spital Männedorf will sich Zukunft mit Mietwohnungen sichern

Das Spital baut eine Villa um und vermietet sie an Gutbetuchte. Die Mieteinnahmen gehören zur Finanzstrategie.

image

Die neue CEO des Spitals Bülach kommt vom Basler Universitätsspital

Sabrina Gänsbacher wird im Juni die Nachfolgerin von Doris Benz im Spital Bülach.

image

Pharmagelder 2024: Zuwendungen an Schweizer Ärzte steigen leicht

2024 erhielten Ärzte, Spitäler und Fachgesellschaften zusammen 262 Millionen Franken – 16 Millionen mehr als im Jahr davor.

image

Universitätsmedizin bleibt Männersache – trotz Lippenbekenntnissen

In der Westschweiz liegt der Frauenanteil in Top-Arztpositionen höher als in der Deutschschweiz. Eine neue Auswertung der Universitätsspitäler zeigt regionale Unterschiede – und ein nach wie vor tiefes Gesamtniveau bei den Spitzenpositionen.

image

Kispi: Das Problemkind ist Publikumsliebling

Das neue Kinderspital Zürich sorgt nach viel Kritik für positive Schlagzeilen: Die Stadt Zürich ehrt das Gebäude mit der «Auszeichnung für gute Bauten». Hinzu kommt der Publikumspreis 2025.

image

Auf dem richtigen Weg

Der Markt für Krankenhaus-Informationssysteme (KIS) befindet sich in einer Phase tiefgreifender Transformation. Die aktuellen Trends und Herausforderungen der Branche sowie die Erwartungen der Kliniken beleuchtet Dirk Müller, Director Product Management CIS4U bei Dedalus HealthCare.

Vom gleichen Autor

image

Spital heilt, Oper glänzt – und beide kosten

Wir vergleichen das Kispi Zürich mit dem Opernhaus Zürich. Geht das? Durchaus. Denn beide haben dieselbe Aufgabe: zu funktionieren, wo Wirtschaftlichkeit an Grenzen stösst.

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.