USB: Weltweit erster Einsatz eines Laser-Knochenschneide-Roboters

Das Universitätsspital Basel setzt versuchsweise einen Roboter ein, der Knochen mittels Laser schneidet. «Carlo» soll dereinst für sämtliche Knochenschnitte verwendet werden.

, 12. September 2016 um 13:14
image
  • trends
  • basel
  • universitätsspital basel
  • spital
  • roboter
Noch handelt es sich um einen Forschungs-Roboter, der bis 2018 zur klinischen Anwendung zertifiziert werden soll. Sein Name: «Carlo», entwickelt von Advanced Osteotomy Tools mit Sitz in Allschwil.
Dass ausgerechnet das USB den ersten «Carlo» zur Anwendungsforschung in Betrieb nimmt, liegt an den Vorleistung: Das Basler Unispital hat zur Entwicklung des Roboters wichtige Beiträge geleistet, und vor allem hält es an der Herstellerfirma AOT eine Minderheitsbeteiligung: Das Unternehmen ist ein Spin-Off von USB und der Universität Basel. 

Zickzackmuster, Wellenlinien, S-Formen

Im laufenden Jahr sollen nun die prä-klinischen und 2017 die klinischen Versuche mit «Carlo» über die Bühne gehen. Erst nach der Zertifizierung 2018 wäre der Weg frei, dass der Laserstrahl von «Carlo» erstmals Knochen von Patienten schneiden könnte.
Die Hoffnung dabei: Mit einer Schnittbreite von nur 0,2 Millimeter sind die Knochenschnitte fünf bis zehn Mal feiner als jene einer konventionellen oszillierenden Knochensäge. Zugleich ist «Carlo» in der Lage, auch Wellenlinien, Zickzackmuster, Kurven, S-Formen oder puzzleförmige Teile zu schneiden. Damit lassen sich Knochen besser wieder zusammenfügen.

Laserstrahlen müssen nicht desinfiziert werden

Kommt hinzu, dass hier für den Schnitt keine Instrumente nötig sind, welche gereinigt, kontrolliert, gewartet und steril verpackt werden müssen.
Gesteuert wird der Roboter von einem Computer, den ein Chirurg ausgehend von einer Computertomographie für die Operation programmiert. Anschliessend führt der einarmige «Carlo» unter Aufsicht des Chirurgen den Schnitt mittels Laserstrahl selbständig und kontaktfrei durch. 
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Psychiatrie-Zentrum Engadin / Südbünden zieht ins Spital Samedan

Die heutigen PDGR-Standorte in Samedan und St. Moritz werden aufgelöst.

image

Das Potenzial der vernetzten Radiologie

Das traditionelle Spitalkonzept muss sich ändern, um den Anforderungen des sich wandelnden Gesundheitswesens gerecht zu werden. Ein Beispiel dafür ist das "Hub and Spoke"-Modell. Am Beispiel des Kantonsspitals Baden (KSB) zeigen wir, wie dieser Ansatz Synergien in der Vernetzung verbessern kann.

image

Spital Samedan prüft Zusammenschluss mit Kantonsspital Graubünden

Die Stiftung Gesundheitsversorgung Oberengadin untersucht zwei strategische Wege in eine nachhaltige Zukunft.

image

Kantonsspital Aarau: Mehr Betten im Neubau

Wegen einer «unverändert hohen Patientennachfrage» plant das KSA nun doch mehr Betten.

image

Hirslanden: Umbau an der Spitze – näher zu den Regionen

Hirslanden-Zürich-Direktor Marco Gugolz zieht als Regional Operations Executive in die Konzernleitung ein.

image

Was geschieht mit dem Spital Thusis?

Die Stiftung Gesundheit Mittelbünden sucht Wege aus der finanziellen Krise – beraten von PwC. Ein Entscheid soll im Herbst fallen.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.