Unispital Basel: Grössere Fortschritte in der MS-Forschung
Mediziner bekommen die chronisch-entzündliche Erkrankung MS immer besser in den Griff. Ein Forschungsteam schaffte es nun, die Schubrate annähernd zu halbieren. Dabei spielt das Unispital Basel eine führende Rolle.
, 8. Oktober 2015 um 12:00
Daclizumab: Medikament mit Potential
L. Kappos, H. Wiendl, K. Selmaj, D.L. Arnold, E. Havrdova, A. Boyko, M. Kaufman, J. Rose, S. Greenberg, M. Sweetser, K. Riester, G. O’Neill, and J. Elkins: «Daclizumab HYP versus Interferon Beta-1a in Relapsing Multiple Sclerosis», in: New England Journal of Medicine, Oktober 2015
- Nach mindestens zwei Jahren Behandlung konnte DacHYP die Schubrate, also die Anzahl Schübe pro Jahr, um 45 Prozent verringern.
- Ebenfalls um 54 Prozent reduzierte sich die Zahl neuer oder sich vergrössernder MS-Herde, welche in der magnetischen Resonanztomografie festgestellt wurden.
- Über eine mindestens drei Monate anhaltende Verschlechterung des Behinderungsgrades klagten 16 Prozent der mit DacHYP und 20 Prozent der mit Interferon β-1A behandelten MS-Betroffenen.
- Fast doppelt so viele Patienten wiesen keine klinisch oder kernspintomografisch erfassten Zeichen einer Krankheitsaktivität auf.
- Vorteile einer Behandlung mit DacHYP gegenüber Interferon β-1A konnten auch hinsichtlich der Verminderung des Hirnvolumens, anderer Skalen zur Erfassung der Beeinträchtigung und in der Selbstbeurteilung der Studienteilnehmer ermittelt werden.
- Zudem muss DacHYP nicht so häufig und kann erst noch subkutan statt intramuskulär verabreicht werden.
Das Dilemma: Wirksamkeit gegen Verträglichkeit
- Weitere Analysen der Studie werden diese Woche am 31. Kongress des European Committee for Treatment and Research in Multiple Sclerosis (ECTRIMS) in Barcelona präsentiert.
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