So stark steigt die Lebenserwartung dank Hausärzten

Eine neue Studie aus der USA zeigt den positiven Effekt einer guten Grundversorgung.

, 4. März 2019 um 10:26
image
  • praxis
  • grundversorgung
  • hausärzte
  • hausärztemangel
  • studie
  • usa
Sie verarzten kleine Wunden, erkennen als Erste die Anzeichen schwerer Erkrankungen, helfen in psychischen Notsituationen und versorgen chronisch Kranke. Die Liste der von Hausärztinnen und -ärzten durchgeführten Behandlungen liesse sich fast endlos verlängern, die Spezialisierung der Grundversorger ist ihre Vielseitigkeit. Doch derzeit sind die Hausärzte Mangelware- in wenigen Jahren soll die Situation aber wieder besser aussehen. Das ist dringend nötig.
Die grosse Bedeutung der Hausärzte unterstreicht eine neue Studie aus den USA. Die gross angelegte Studie von Forschenden der renommierten Stanford Universität zeigt, dass die Hausarztdichte und die Lebenserwartung miteinander korrelieren. Sprich: Je mehr Hausärzte es in einer Region gibt, desto höher ist auch die Lebenserwartung. 
10 Hausärzte, sieben zusätzliche Lebenswochen
In konkreten Zahlen stieg die Lebenserwartung in der ansässigen Bevölkerung um durchschnittlich sieben Wochen, wenn zehn zusätzliche Hausärzte pro 100'000 Einwohner in einer Region ihre Arbeit aufgenommen hatten. Durch die zusätzlichen Mediziner sanken die Zahl der Todesfälle durch Kardiovaskuläre Erkrankungen, Krebs- und Atemwegserkrankungen um 0,9 bis 1,4 Prozent.  Sank im Beobachtungszeitraum hingegen die Hausarztdichte, sank auch die Lebenserwartung.
Für ihre Studie haben die Forscher über zehn Jahren die Daten aus über 3142 US-Bezirken ausgewertet. In diesen waren rund 200'000 Hausärztinnen und Hausärzte tätig.
Hier berichtet die NZZ über die Studie.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Tardoc: Dem Ziel «ein gutes Stück näher»

Dass der Bundesrat bei den ambulanten Tarifen aufs Tempo drückt, findet breite Zustimmung in der Branche.

image

Der Tardoc soll 2026 in Kraft sein

Zugleich genehmigte der Bundesrat die Einführung der ambulanten Pauschalen – im Grundsatz.

image

Taxpunkte: Teil-Einigung in der Ostschweiz

Die Ärztegesellschaften und die HSK beschliessen 3 Rappen höheren Taxpunktwert.

image
Kommentar von Anne-Geneviève Bütikofer und Verena Nold

Ja zum neuen Arzttarif – aber nur mit ambulanten Pauschalen

Ein neues ambulantes Tarifsystem muss Pauschalen mit dem Einzelleistungstarif Tardoc kombinieren. Nur so lässt sich die Effizienz im Gesundheitswesen steigern.

image

Was kostet der Leistungsausbau? Keine Ahnung

Was sind die finanziellen Folgen des Leistungsausbaus in der Grundversicherung? Der Bundesrat will das nicht wissen.

image

Gerhard Pfister will es wissen: Arbeiten Ärzte 24 Stunden pro Tag?

In seinem Einsatz für die «Kostenbremse» nimmt sich der Mitte-Präsident die Minutage vor. Zumindest rhetorisch.

Vom gleichen Autor

image

Covid-19 ist auch für das DRG-System eine Herausforderung

Die Fallpauschalen wurden für die Vergütung von Covid-19-Behandlungen adaptiert. Dieses Fazit zieht der Direktor eines Unispitals.

image

Ein Vogel verzögert Unispital-Neubau

Ein vom Aussterben bedrohter Wanderfalke nistet im künftigen Zürcher Kispi. Auch sonst sieht sich das Spital als Bauherrin mit speziellen Herausforderungen konfrontiert.

image

Preisdeckel für lukrative Spitalbehandlungen?

Das DRG-Modell setzt Fehlanreize, die zu Mengenausweitungen führen. Der Bund will deshalb eine gedeckelte Grundpauschale - für den Direktor des Unispitals Basel ist das der völlig falsche Weg.