Tarmed: Haus- und Kinderärzte gegen Spar-Fixierung

Die jüngsten Vorstösse von Santésuisse und Curafutura kommen hier schlecht an.

, 1. November 2016 um 13:20
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«Mit Förderung der Hausarztmedizin Kosten sparen»: Unter diesem Titel hat sich der Verband MFE Haus- und Kinderärzte Schweiz in die Bemühungen um eine Revision des Tarmed eingeschaltet. Ausgangspunkt waren die von Curafutura (siehe hierhier) und Santésuisse (hier) letzte Woche beim Bundesrat eingereichten Tarifanträge. 
Die Krankenversicherer missbrauchten den Revisionsprozess, um ihre Sparideen durchzusetzen, kommentiert der Grundversorger-Verband deren Vorschläge: «Für die Versicherer besteht unser hervorragendes Gesundheitssystem lediglich aus Kosten, die es zu senken gilt.»

«Erheblicher Nachholbedarf»

Das Ziel der Tarifrevision sei es aber, die im System nie korrigierten Fehler und die jahrelang akzeptierten ungünstigen Entwicklungen zu flicken.
Zwar gebe es überteuerte Leistungen. Doch auf der anderen Seite bestehe bei den Haus- und Kinderärzten und den Psychiatern seit Jahren ein erheblicher Nachholbedarf bei der Entschädigung ihrer Arbeit. 

«Harte Probe»

Und weil der neue Tarif dieses Ziel nicht erreichte, hätten ihn die Haus- und Kinderärzte – wie im April geschehen – ebenfalls zurückgewiesen. 
In dieser Situation stelle der Alleingang von Santésuisse mit einzelnen Facharztgruppen und die Forderung nach neuen Limitationen «die Tarifpartnerschaft auf eine harte Probe».
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