Stell dir vor, es gibt Corona - und keiner macht mehr mit

Die Pandemie war eine ernste Sache. Aber musste man sich deswegen so gehässig streiten? Die Viren-Satirikerin Corinna Corona wagt ein Schlusswort.

, 16. März 2022 um 05:00
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Was machen jetzt all die Massnahmengegner? Einige sehen sich bestätigt: «Ich lebe noch, also gab es Corona nicht.» Andere, etwa der prominente Schweizer Massnahmenkritiker Daniel Stricker, hat sich nach Florida abgesetzt und muss sich nun gegen einen üblen Vorwurf wehren: Es wird gemunkelt, er sei geimpft!
Wieder andere, zum Beispiel die «Freunde der Verfassung», wollten die Spaltung der Gesellschaft verhindern und haben sich im Vorstand selber gespalten. Und noch gespaltener – oder besser gesagt: heillos zerstritten – sind die Freiheitstrychler. Statt friedlich für Freiheit zu trycheln, decken sie sich derzeit gegenseitig mit Strafanzeigen ein, streiten ums Recht an ihrer «Marke» und beklagen – ausgerechnet jetzt, wo alle Massnahmen aufgehoben sind – dass sie «durch schwere Zeiten gehen.»
Wie kann man also all den Coronaskeptikern, die so abrupt alles verloren haben, wogegen sie gekämpft haben, dabei helfen, die schweren Zeiten zu überwinden?
Zum Beispiel mit besinnlichem Maskenbasteln. Es geht ganz einfach: Die Vliesschichten trennen und sie zu herzallerliebsten hellblauen Papierblüten zusammenraffen. Wenn nur die dichten FFP2-Masken zur Hand sind, ist das auch kein Problem. Denn diese lassen sich sogar mit Blumenerde füllen, so dass sie als Blumentöpfchen ein neues, besseres Leben erhalten.
Auch aus Eisen geschmiedeten Treicheln könnte man neues Leben einhauchen und sie als praktische und handliche Impfstoff-Detektoren nutzen: Aus dem Glocken-Blech kleine Teilchen schneiden und dieses an den Oberarm halten. Wird das Treichel-Stück magnetisch angezogen, ist die betreffende Person geimpft.
Nur, was machen wir mit den nutzlosen Zertifikaten? Ausmalen! Schön von aussen nach innen jedes weisse Feld ruhig und konzentriert mit einem Stift färben. Corinna Corona rät: «Lass deiner Kreativiät freien Lauf und tausche die Stifte und Farben. Das entspannt und baut Stress ab. Und schon ist es fertig: das Corona-Mandala.» Eine schöne Erinnerung an weniger schöne Zeiten.

Corinna Coronas Beiträge

Corinna Corona hatte nicht immer zu allem etwas zu sagen - schon gar nicht zu Corona. Deshalb schrieb sie auch keine regelmässige Kolumne. Sie hofft, dass dies ihre letzten Worte zu Corona waren.
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