Stadt Zürich hat Tigermücken derzeit ausgerottet

Zürich hat die asiatische Tigermücke erfolgreich aus Wollishofen vertrieben.

, 4. November 2020 um 11:00
image
  • ärzte
  • forschung
Die asiatischen Tigermücken, die vor zwei Jahren im Zürcher Quartier Wollishofen entdeckt wurden, sind wohl erfolgreich ausgerottet worden.  Der Umwelt- und Gesundheitsschutz Zürich hat zusammen mit der zuständigen Fachstelle des Kantons Zürich das Gebiet beobachtet.

Stehendes Wasser war ideale Brutstätte

Zusammen mit den Anwohnern hat sie von Mai bis Oktober mögliche Brutstätten systematisch beseitigt und Mückenlarven in Dolen und anderen stehenden Wasseransammlungen mit einem biologischen Mittel bekämpft.
Nun hat sich bei der letzten Kontrolle im Oktober gezeigt: Es gibt keine Mücken oder Eier mehr im Quartier. Letztes Jahr war die Bekämpfung noch weniger erfolgreich, wie der Zürcher Umwelt- und Gesundheitsschutz schreibt.

Lästig aber nicht gefährlich

Die asiatische Tigermücke, ursprünglich heimisch in Südostasien, kann Zika-Viren und Krankheiten wie das Dengue- und Chikungunya-Fieber übertragen. Untersuchungen von Tigermücken im Tessin, wo sie bereits mindestens sieben Jahre heimisch ist, haben jedoch gezigt: In der Schweiz haben sie noch niemanden mit einem tropischen Virus infiziert.
Nichtsdestotrotz: Die Tigermücken sind sehr lästig, da sie auch tagsüber stechen. Das tun einheimische Mücken nicht. Ausserdem könnte sich das Infektionsrisiko ändern. Denn in Italien und Frankreich gab es bereits Fälle, bei denen Menschen von Tigermücken mit dem Dengue- und Chikungunya-Fieber angesteckt wurden.

Tigermücke lässt sich kaum stoppen

Die Tigermücke droht nicht nur in Zürich heimisch zu werden. Auch im Tessin, in Basel und im Kanton Bern wurden schon Mücken oder zumindest deren Eier gefunden. Fachleute gehen davon aus, dass die Mücke entlang der Fernverkehrsachsen eingeschleppt wird und von Reisenden im Auto, im Zug oder im Flugzeug transportiert wird.
Langfristig lässt sich die Tigermücke wahrscheinlich kaum stoppen. Denn das Klima in Europa sagt dem Insekt zunehmend mehr zu. Deshalb werden Wissenschaftler die asiatische Tigermücke weiterhin gut beobachten. Damit sollen Übertragungen von Viren, die für Menschen gefährlich sind, frühzeitig erkannt werden.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Ärztemangel: Bern drohen weitere Versorgungsengpässe

Auch Fachgebiete wie die Endokrinologie, Gynäkologie und Rheumatologie sind zunehmend betroffen. Das zeigen aktuelle Zahlen der Ärztegesellschaft des Kantons Bern.

image

SAMW: Drei neue Ehrenmitglieder

Der Senat wählte zudem Arnaud Perrier zum neuen Präsidenten der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften.

image

Aargauischer Ärzteverband: Neuer Präsident

Der Nachfolger von Jürg Lareida heisst Thomas Ernst.

image

Das sind die SGAIM-Preisträger

Die Schweizerischen Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin hat fünf Projekte mit Fokus «Sonografie» ausgezeichnet.

image

Hausarzt wehrt sich gegen Klima-Behauptungen

Ein Zeitungsartikel suggeriert, dass wir uns zwischen Gesundheit und Klimaschutz entscheiden müssten. Ein Arzt aus dem Emmental widerspricht.

image

Verurteilt: Berner Pflegefachfrau gibt sich als Ärztin aus

Im heimischen Sprechzimmer stellte sie Atteste aus und versuchte sich als Ärztin. Damit reiht sie sich ein in eine lange Liste von «Hochstaplern in Weiss».

Vom gleichen Autor

image

SVAR: Neu kann der Rettungsdienst innert zwei Minuten ausrücken

Vom neuen Standort in Hundwil ist das Appenzeller Rettungsteam fünf Prozent schneller vor Ort als früher von Herisau.

image

Kantonsspital Glarus ermuntert Patienten zu 900 Schritten

Von der Physiotherapie «verschrieben»: In Glarus sollen Patienten mindestens 500 Meter pro Tag zurücklegen.

image

Notfall des See-Spitals war stark ausgelastet

Die Schliessung des Spitals in Kilchberg zeigt Wirkung: Nun hat das Spital in Horgen mehr Patienten, macht aber doch ein Defizit.