Hirslanden: Streit um Neubau beim St. Anna

Das Kantonsgericht hebt die Baubewilligung für den Neubau der Orthopädischen Klinik Luzern (OKL) auf. Nun muss sich das Bundesgericht mit dem Fall beschäftigen.

, 18. Dezember 2017 um 10:36
image
  • hirslanden
  • klinik st. anna
  • neubauten
  • spital
Die Orthopädische Klinik Luzern (OKL) will in einem Neubau Praxis- und Büroräume realisieren – in direkter Nachbarschaft zur Hirslanden-Klinik St. Anna. Vorerst wird daraus aber nichts, wie die «Luzerner Zeitung» meldet. 
Das geplante sechsstöckige Gebäude an der Rigistrasse ist nämlich kein Spital, sondern eine private gewinnorientierte Einrichtung. Zu diesem Schluss kommt das Luzerner Kantonsgericht. Es heisst eine Einsprache der Anwohner gut. 

Stolperstein ist die Organisationsform

Demnach befindet sich das Grundstück in einer Zone, in der nur ganz bestimmte öffentliche Gebäude gebaut werden dürfen, wie beispielsweise Spitäler. Nur weil das OKL-Ärztezentrum eng mit der Klinik zusammenarbeite, werde daraus noch lange kein Spital. 
Bei der OKL und der Hirslanden-Klinik St. Anna handelt es sich um zwei eigenständige Unternehmen, die rechtlich, finanziell und organisatorisch voneinander unabhängig sind. Im geplanten Gebäude selbst seien zudem keine OP-Säle, Bettenzimmer oder Notfallstationen vorgesehen. Die Orthopädische Klinik gedenkt, weiterhin die Räumlichkeiten der Hirslanden zu nutzen. 

Das Beispiel mit dem Personalrestaurant

«Es ist nicht ersichtlich, weshalb die Ärzte der OKL AG bessergestellt werden sollen», heisst es im Entscheid. Damit würde die OKL von günstigeren Ausnutzungsziffern profitieren und dürfte grösser bauen als dies bei einer normalen Wohn- und Arbeitszone der Fall ist.
Zwar sind nicht-medizinische Nebenanlagen teils durchaus zonenkonform, wenn sie dem Spitalbetrieb dienen, heisst es weiter. Als Beispiel wird etwa das Personalrestaurant einer Klinik genannt. Ein solches darf in einem eigenen Gebäude untergebracht sein.
Die OK Invest, die den Neubau realisieren will, hat den nicht rechtskräftigen Entscheid nun ans Bundesgericht weitergezogen.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Basel: Adullam-Stiftung engagiert Jörg Leuppi

Der CMO des Kantonsspitals Baselland wird Stiftungsrat bei der Organisation für Altersmedizin.

image

USZ macht Verlust von 49 Millionen Franken

Verantwortlich dafür sind unter anderem inflations- und lohnbedingte Kosten. Zudem mussten Betten gesperrt werden.

image

Auch das KSW schreibt tiefrote Zahlen

Hier betrug das Minus im vergangenen Jahr 49,5 Millionen Franken.

image

...und auch das Stadtspital Zürich reiht sich ein

Es verzeichnet einen Verlust von 39 Millionen Franken.

image

Kantonsspital Olten: Neuer Chefarzt Adipositaschirurgie

Urs Pfefferkorn übernimmt gleichzeitig die Führung des Departements Operative Medizin.

image

SVAR: Rötere Zahlen auch in Ausserrhoden

Der Einsatz von mehr Fremdpersonal war offenbar ein wichtiger Faktor, der auf die Rentabilität drückte.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.