KS Graubünden: Fachkräftemangel? «Nur konkrete Handlungen zählen»

Karriereplanung, Familienfreundlichkeit, Teilzeit und Wiedereinstieg: Der Ärzteverband VSAO zeichnet das Kantonsspital Graubünden mit der Spitalrose aus.

, 4. Juli 2017 um 08:09
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Die Geschäftsleitung des Kantonsspitals Graubünden (KSGR) gewinnt die diesjährige Spitalrose. Der Preis vom Verband Schweizerischer Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte (VSAO) honoriert mit der Würdigung Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen.
Mit sieben Massnahmen erhöht das Kantonsspital Graubünden seine Attraktivität als regionaler Arbeitgeber, wie aus einer Mitteilung des VSAO hervorgeht. 

«Noch vielerorts Handlungsbedarf»

«Bei der Umsetzung des Arbeitsgesetzes und innovativen Angeboten für die Mitarbeitenden besteht noch vielerorts Handlungsbedarf», sagt VSAO-Präsident Daniel Schröpfer. Er hofft, dass andere Spitäler und Kliniken dem Bündner Beispiel folgen werden.
Arnold Bachmann, der Vorsitzende der Geschäftsleitung des Kantonsspitals, sagt zur Verleihung: «Wir können nicht immer nur vom Fachkräftemangel reden – was letztlich zählt, sind nur die konkreten Handlungen».  

Karriereplanung:

Strukturierte Karriereplanung auf allen hierarchischen Ebenen unabhängig vom Arbeitspensum. Aktueller Status: in Umsetzung innerhalb der Departemente.

Arbeitszeitmodelle:

Teilzeitarbeit wird in allen Departementen im Grundsatz, sichtbar beispielsweise in der Stellenbeschreibung, unterstützt. Es werden flexible, familiengerechte Arbeitszeitmodelle im Rahmen der lokalen Möglichkeiten umgesetzt. Aktueller Status: in Umsetzung innerhalb der Departemente mit Unterstützung des Personaldienstes.

Wiedereinstieg:

Der Wiedereinstieg von ehemaligen Mitarbeiterinnen nach Schwangerschaft hat eine hohe Priorität und wird ausdrücklich gefördert. Karriereplan und Wiedereinstieg werden vor dem Mutterschaftsurlaub konkret geplant. Aktueller Status: individuelle Umsetzung innerhalb der Departemente.

Fortbildungen:

Orts- und zeitunabhängige interne Fortbildungen stehen allen Mitarbeitenden elektronisch zur Verfügung. Aktueller Status: Der Aufbau einer elektronischen Fortbildungsbibliothek ist im Gang.

Kinderkrippenplätze:

Das Spital stellt ausserfamiliäre Betreuungsmöglichkeiten für alle
interessierten Mitarbeitenden zur Verfügung. Die benötigten Kinderkrippenplätze werden nötigenfalls erweitert. Aktueller Status: Die Anzahl Betreuungsplätze wurde erhöht. Zusätzlich wird ein Ausbau der Kinderbetreuung evaluiert und daran gearbeitet ein Anreizsystem für die Kinderkrippe zu schaffen, damit sie möglichst viele Plätze an Spitalmitarbeitende vergibt.

Parkplatzregelung:

Bevorzugte Parkplatzregelung für Mitarbeitende mit Kleinkindern, um die familienexterne Betreuung zu erleichtern. Aktueller Status: umgesetzt.

Elternurlaub:

Das Kantonsspital Graubünden unterstützt die Eltern mit einem überobligatorischen Elternurlaub. Für die Mütter übernimmt das KSGR 90 Prozent der Lohnkosten (gesetzliches Minimum 80%) während des Mutterschaftsurlaubs, und mit diesem kann schon 14 Tage vor dem errechneten Geburtstermin gestartet werden. Für die Väter wurde der bezahlte Urlaub von 3 Tagen auf 5 Arbeitstage erhöht. Aktueller Status: umgesetzt und im neuen Personalreglement verankert. 
  • Preisträger 2016: «Spitalrose: Auszeichnung für die Insel Gruppe» 
  • Preisträger 2015: «HUG: Gute Arbeitsbedingungen für junge Ärzte» 
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