Das Spital Wallis wies für das Geschäftsjahr 2015 einen Verlust von 8 Millionen Franken aus; im Vorjahr hatte die kantonale Spitalgruppe einen Verlust von 1,27 Millionen Franken ausgewiesen.
Bei einem Umsatz von 656 Millionen Franken entsprach das Minus im letzten Jahr also 1,2 Prozent. Der Betriebsaufwand stieg um 1,6 Prozent (oder 10 Millionen) auf 647 Millionen Franken.
Dies sei aber sogar unter dem Budget gelegen, so die Erklärung im Geschäftsbericht. Einen Verlust hatte man zwar auch budgetiert – das erwartete Minus wurde mit knapp 7 Millionen Franken beziffert.
Die Spitalgruppe des Kantons Wallis erklärt die nun noch etwas röteren Zahlen mit der Einnahmenseite. Da war zum einen die Senkung des ambulanten Tarmed-Tarifs: Dies habe für das Spital Wallis ein Minus von 3,5 Millionen Franken bedeutet. Ein zweiter Aspekt ist der Preisdruck auf die Spitaltarife nach der Einführung des Swiss DRG, was das Haus mit 3 Millionen beziffert.
Hinzu kam ein Rückgang der Tätigkeit in den Bereichen Chirurgie, Innere Medizin und Rehabilitation beim Spitalzentrum des französischsprachigen Wallis (CHVR). Auch die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in der Geriatrie des CHVR ging zurück.
Insgesamt behandelte die Gruppe mit seinen Zentren im Ober- und im Unterwallis 39'000 stationäre Patienten, und sie führte 445'000 ambulante Konsultationen durch.
Die Zahl der Mitarbeitenden stieg dabei um rund 90 an – im Schnitt beschäftigte das Spital Wallis im letzten Jahr 5'186 Personen.
Der Personalaufwand erhöhte sich dabei um 7,1 Millionen auf 451 Millionen Franken. Hier spiegeln sich auch vereinbarte Lohnerhöhungen, so die Mitteilung.
Die Fluktuation in der Spitalgruppe stieg leicht auf 8,71. Beim Pflegepersonal erreichte die Quote 9,14 Prozent.
Private Tätigkeiten als Alternative?
Der Verwaltungsrat deutet in seinem Jahresbericht an, dass ohne entschiedene Kostensenkung keine finanziell ausgeglichene Situation entstehen kann. Nötig wäre eine stärkere Konzentration – aber das sei derzeit nicht mit den verzettelten Spitalstrukturen vereinbar, insbesondere im französischsprachigen Kantonsteil. «Eine andere Möglichkeit wäre der Ausbau neuer privater Tätigkeiten im Spital», so ein Fazit.
Aber eigentlich sei es das Problem noch grundsätzlicher: Wegen der «Einführung der über die Leistung definierten Abrechnung auf nationaler Ebene» und einer privaten Konkurrenz, «welche sich immer mehr auf die ertragreichsten Tätigkeiten fokussiert» sei es für ein öffentliches Spital nicht mehr möglich, mit den erzielten Einnahmen die gemeinwirtschaftlichen Leistungen zu finanzieren.
Wenn diese Leistungen auf dem heutigen Niveau aufrecht erhalten werden sollen, müsse darum das Kompensationssystem der Gemeinkosten mit der Gesundheitsbehörde diskutiert werden.