So viel kassieren die Krankenkassen-Manager

Zusammen verdienten die Topverdiener der einzelnen Kassen 2019 über 10 Millionen Franken. Gerade auch bei den kleinen und kleinsten Kassen floss viel Geld an die Chefs.

, 12. Juni 2020 um 08:46
image
  • löhne
  • versicherer
  • helsana
  • personelles
Wie es der Name sagt, ist die obligatorische Krankenpflegeversicherung gesetzlich vorgeschrieben und geregelt. Das Schweizer System sieht aber vor, dass private Kassen diese obligatorischen Versicherungen anbieten. Das soll für Wettbewerb sorgen, ist oftmals aber ziemlich teuer. Dies zeigt ein Blick auf die von der «Handelszeitung» aufgelisteten Saläre der Spitzenverdiener und -verdienerinnen der einzelnen Kassen.
Versicherte einzelner Kassen zahlen für den Toplohn - fast immer ist es der Lohn des oder der CEO - rund 40 Franken pro Jahr und Grundversicherten (da die Kassen auch Zusatzversicherte aus dem überobligatorischen Bereich haben, liegt der effektive Wert tiefer). Es sind Kleinversicherungen, die solche hohen Werte erreichen.

Schmutz wieder ganz oben

In effektiven Zahlen verdiente 2019 Helsana-Chef Daniel Schmutz am meisten. Sein Salär betrug gemäss der HZ 2019 stolze 820'900 Franken. Das ist etwas mehr als im Vorjahr aber weniger als 2015, als Schmutz sich der Millionengrenze angenähert hatte.
Hinter Schmutz folgen Ruedi Bodenmann von der Assura (776'397 Franken), Andreas Schönenberger von der Sanitas mit rund 730'000 Franken und CSS-CEO Philomena Colatrella mit knapp 700'000 Franken.

40'000 Versicherte - über 400'ooo Franken bekommen

Auch ein Chef - der während des Jahres VR-Präsident wurde - einer kleineren Kasse mischt weit vorne mit: Dieter Boesch von der Aquilana-Versicherung mit gut 40'000 Versicherten erhielt 412'548 Franken Lohn. Zum Vergleich: Paul Rabaglia von der Groupe Mutuel, die rund 24 Mal mehr Versicherte hatte, verdiente nur ungleich mehr.
Unter dem Strich zeigt sich: Alleine die jeweiligen Topsaläre der 31 Kassen summieren sich auf über 10 Millionen Franken.
Hier die Spitzensaläre im Detail:
image
Datenquelle: HZ, Grafik: Medinside

Auch VR-Präsidenten kassierten viel

Bei den Verwaltungsratspräsidentinnen und -präsidenten ist ebenfalls der Helsana-Vertreter der Bestbezahlte: Thomas Szucs erhielt 286'200 Franken. Dahinter folgen Andreas Lauterburg (Concordia) mit 258'113 Franken und Karin Perraudin von der Groupe Mutuel. Sie verdient immer noch stolze 220'000 Franken. Die Löhne der VR-Präsidien summieren sich auf über 2,5 Millionen Franken.
In einer früheren Fassung dieses Textes fehlte der Hinweis, dass die Saläre auch durch die Zusatzversicherungen generiert werden.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Zu Besuch bei Viktor-Gewinnerin Chantal Britt

Seit vier Jahren leidet die Präsidentin von Long-Covid-Schweiz unter postviralen Beschwerden. Was sie am meisten stört: Dass die Krankheit nicht ernsthaft erforscht wird.

image

Psychiatrie-Klinik Clienia hat neue Direktorin

Fabienne Niederer heisst die neue Klinikdirektorin der Clienia Littenheid. Ihr Vorgänger, Daniel Wild, ging letzten Herbst überraschend.

image

Endlich hat der Kanton Aargau wieder eine Kantonsärztin

Zwei Jahre war die Stelle unbesetzt - nun übernimmt Claudine Mathieu Thiébaud das Amt per Anfang August.

image

Bern: Neue Professur für Diabetes-Technologie & KI

Lisa Koch will dabei insbesondere Data-Science-Tools für Behandlungssysteme in der Diabetesversorgung entwickeln. Die Professur ist eine Kooperation von Uni Bern, Insel Gruppe und Diabetes Center Bern.

image

Spital STS: CEO Bruno Guggisberg tritt zurück

Grund seien «unterschiedliche Auffassungen über die Ausrichtung der Geschäftstätigkeit».

image

Sanitas: Neues GL-Mitglied kommt von Helsana

Jan Schultz übernimmt den neu geschaffenen Geschäftsbereich «Corporate Center».

Vom gleichen Autor

image

Covid-19 ist auch für das DRG-System eine Herausforderung

Die Fallpauschalen wurden für die Vergütung von Covid-19-Behandlungen adaptiert. Dieses Fazit zieht der Direktor eines Unispitals.

image

Ein Vogel verzögert Unispital-Neubau

Ein vom Aussterben bedrohter Wanderfalke nistet im künftigen Zürcher Kispi. Auch sonst sieht sich das Spital als Bauherrin mit speziellen Herausforderungen konfrontiert.

image

Preisdeckel für lukrative Spitalbehandlungen?

Das DRG-Modell setzt Fehlanreize, die zu Mengenausweitungen führen. Der Bund will deshalb eine gedeckelte Grundpauschale - für den Direktor des Unispitals Basel ist das der völlig falsche Weg.