Schon jeder 100. Todesfall ist ein assistierter Suizid

Die Zahl der Sterbehilfen hat in der Schweiz erneut markant zugenommen. Viele Sterbewillige haben Krebs.

, 11. Oktober 2016 um 10:04
image
  • sterbehilfe
  • praxis
  • todesursachenstatistik
Im Jahr 2014 kam es in der Schweiz zu 742 Fällen von assistiertem Suizid, was 1,2 Prozent aller Todesfälle entspricht. Gegenüber dem Vorjahr sind es 26 Prozent mehr. Seit 2008 hat die Zahl jedes Jahr zugenommen, wie das Bundesamt für Statistik (BfS) in seinem zweiten, die Jahre 2010 bis 2014 umfassenden Bericht schreibt.
Weitere wichtige Fakten aus dem Bericht: 

  • Das Verhältnis von Männern und Frauen beträgt 10 zu 13. In den Anfangsjahren hatten noch mehr Männer als Frauen Sterbehilfe in Anspruch genommen. 
  • 94 Prozent der Betroffenen waren 55jährig oder älter.
  • Die meisten Fälle gibt es anteilsmässig bei Personen mit Wohnsitz im Kanton Zürich. Dann folgen die Kantone Genf, Neuenburg, Appenzell Ausserrhoden, Waadt und Zug. In Uri und Appenzell Innerrhoden gab es keinen Fall. 
  • Die Fälle von Sterbehilfen nehmen seit 2008 deutlich zu, während die Zahl der Suizide etwa konstant ist. 

Leben nicht mehr lebenswert

image
Tumore treiben in den Tod (Quelle: BfS)
«Begleitete Suizide werden ausgeführt, wenn das leben den Betroffenen nicht mehr lebenswert erscheint, vorwiegend bei Vorliegen schwerer körperlicher Krankheiten», schreiben die Statistiker des Bundes. Als Grundkrankheiten wurden in 42 Prozent aller Fälle Krebs gemeldet. Bei 3 Prozent der Fälle wurde eine Depression genannt; Demenz findet sich bei 0,8 Prozent. 
Zur Publikation «Todesursachenstatistik 2014 - Assistierter Suizid und Suizid» / Bundesamt für Statistik (BfS)
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Freie Praxisflächen an bester Lage in Oensingen

Im Glasgebäude in Oensingen, das direkt an der Autobahn A1 liegt, steht gesamthaft eine Fläche von 2'346 Quadratmeter zur Verfügung. Sie eignet sich für vielfältige Nutzungen vor allem im Medizin- und Gesundheitsbereich: Zum Beispiel für Facharztpraxen, Fitnesscenter, Physiotherapie etc.

image

Kantonsspital Aarau eröffnet weiteres Praxiszentrum

Die neue «Walk-in-Praxis» in Lenzburg soll die regionale Grundversorgung stärken – und die Notfallstation des KSA entlasten.

image

Vista setzt Expansion fort – drei weitere Standorte

Die Ophthalmologie-Gruppe hat das Augenzentrum Muttenz-Pratteln übernommen.

image

Notfall oder nicht? Es geht um Millionen.

Nun muss das Bundesgericht urteilen: Wann dürfen Praxen einen Notfall abrechnen und wann nicht?

image

Walk-in-Praxis + mobiler Arztdienst + Hospital@Home + integrative Medizin

In Einsiedeln wurde eine Arztpraxis mit speziellem Angebotsmix lanciert.

image

Stadt Uster: Neuer Abteilungsleiter Gesundheit

Hugo Bossi arbeitete zuvor bei der Lungenliga und als Klinikmanager am USZ.

Vom gleichen Autor

image

Pflege: Zu wenig Zeit für Patienten, zu viele Überstunden

Eine Umfrage des Pflegeberufsverbands SBK legt Schwachpunkte im Pflegealltag offen, die auch Risiken für die Patientensicherheit bergen.

image

Spital Frutigen: Personeller Aderlass in der Gynäkologie

Gleich zwei leitende Gynäkologen verlassen nach kurzer Zeit das Spital.

image

Spitalfinanzierung erhält gute Noten

Der Bundesrat zieht eine positive Bilanz der neuen Spitalfinanzierung. «Ein paar Schwachstellen» hat er dennoch ausgemacht.