2012 publizierte das Bundesamt für Statistik (BFS) schockierende Zahlen zur massiven Zunahme an Hautkrebs-Neuerkrankungen: Die Schweiz befindet sich europaweit auf dem Spitzenplatz!
Glücklicherweise hat eine jahrelange, beharrliche Sensibilisierung durch medizinisches Fachpersonal und Kampagnen der Krebsliga unser Verhalten verändert: Der Griff zur Sonnenschutzcrème erfolgt quasi automatisch.
Die Haut vergisst nichts
Bereits ein einziger Sonnenbrand kann die Hautzellen nachhaltig schädigen und in einem späteren Lebensabschnitt Krebsmutationen hervorrufen. Dies bestätigt uns heute die Haut jener Patienten, deren Generation weder durch elterliche Ermahnung noch durch Krebsliga-Kampagnen auf die schädliche Wirkung der Sonnenstrahlen aufmerksam gemacht worden ist.
30 bis 50 Prozent der Schweizer Bevölkerung über 60 Jahre leiden bereits unter der Aktinischen Keratose. Dies ist eine Frühform des weissen Hautkrebses, erkennbar an Rötungen, Krusten und schuppiger Haut.
Schwere Folgen an problematischen Orten
Werden betroffene Hautzonen nicht behandelt, kann sich ein Spinaliom entwickeln: Eine kleine, plattenförmige und meist krustige Hautveränderung. Bei einer weiteren Form des weissen Hautkrebses, dem Basaliom, treten rosafarbene Hautknötchen auf.
Der weisse Hautkrebs ist zwar selten tödlich, aber er kann insbesondere an problematischen Orten (zum Beispiel im Gesicht) schwere Folgen haben.
Schnelles Handeln ist auch bei formveränderlichen Pigmentflecken von stark dunkler Farbe geboten. Dies können Anzeichen des schwarzen Hauttumors (Melanom) sein, der statistisch bei 12 Prozent aller Betroffenen zum Tod führt.
Zielgerichtete Interventionen
Medizinische Expertise und zielgerichtete Intervention durch den Dermatologen sind gefragt! Gels und Salben können bei Frühformen des weissen Hautkrebs eine kurzfristige Linderung schaffen.
Nachhaltiger lassen sich Hautalterationen mit chirurgischen Eingriffen, Photodynamischer Therapie (PDT), Lasertherapie oder Radiotherapie angehen. Als Goldstandard gilt die chirurgische Entnahme auffälliger Hautveränderungen als Sofortmassnahme.
Sie eignet sich allerdings nicht für alle Hautpartien. Bei Lokalisationen in Augennähe sowie Lippen- und Nasenbereich werden nicht-invasive Massnahmen bevorzugt.
Renaissance der Radiotherapie zeichnet sich ab
Röntgenstrahlen werden in der Dermatologie in schonenden Dosen eingesetzt. Die Strahlen dringen in die äusseren Hautschichten ein und töten Krebszellen schmerzfrei und nachhaltig. Dies bei einer Erfolgsrate von zwischen 80 und 90 Prozent bei der Behandlung des weissen Hautkrebses, insbesondere dem Spinaliom, dem Basaliom (dem Merkel-Zellkarzinom) sowie dem Lentigo-Maligna-Melanom.
Die Radiotherapie erlebt eine Renaissance, die unter anderem damit zu tun hat, dass heute Geräte zur Verfügung stehen, die einen wesentlich höheren Sicherheitsstandard bieten. Dem steigenden Auftreten von Hautkrebs kann Rechnung getragen werden.
Die Photodynamische Therapie (PDT), die sich in letzter Zeit breitgemacht hat, schafft eine relativ kurzzeitige Verbesserung und ist äusserst schmerzhaft. Demgegenüber ist die Radiotherapie nachhaltiger und nicht mit Schmerzen verbunden.
Sie ist mit dem chirurgischen Vorgehen zumindest gleichzusetzen, bietet aber wesentlich bessere kosmetische Ergebnisse, vor allem in kritischen Lokalisationen und verhilft auch, Amputationen und funktionelle Störungen zu vermeiden.
Genauere Informationen zur Radiotherapie können demnächst an folgenden Kongressen gewonnen werden:
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