Preisüberwacher nimmt 2017 die Gesundheitskosten ins Visier
Stefan Meierhans will sich dabei verstärkt den systemischen Fehlanreizen widmen.
, 24. Februar 2017 um 11:23
- Die Behandlungsqualität der Schweizer Spitäler im internationalen Vergleich. Dabei habe sich gezeigt, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis unserer Krankenhäuser verbessert werden sollte.
- Die Baserates. Hier erarbeitete der Preisüberwacher Empfehlungen an die Kantone zur Festlegung der Fallpauschalen. Meierhans plädiert für strengen Regeln bei der Ermittlung des Benchmarkwerts unter Berücksichtigung der Behandlungsqualität im OECD-Vergleich.
- Die Medikamentenpreise. Der Auslandpreisvergleich bei den Arzneien mit umsatzstarken Wirkstoffen habe es bestätigt: Sowohl Generika als auch patentabgelaufene Originalmedikamente sind in der Schweiz rund doppelt so teuer wie im Ausland. Meierhans fordert daher die Einführung eines Festbetragssystems, eine jährliche Preisüberprüfung, das Prinzip der Kostengünstigkeit sowie ein Beschwerderecht für die Krankenversicherer und Patientenorganisationen.
- Die Migel-Liste. Auch bei den medizinischen Hilfsmittel bestehe Handlungsbedarf. Die Preise sollten hier ebenfalls jährlich überprüft und einem Auslandpreisvergleich unterzogen werden. Zudem wünscht der Preisüberwacher eine generelle Vergütungspflicht von Produkten, welche die Patienten selber im Ausland günstig bezogen haben.
- «Neue Herausforderungen durch die digitalisierte Wirtschaft – Gesundheitskosten bleiben Problembereich»: Zu den Unterlagen zur Jahrespressekonferenz des Preisüberwachers, 24. Februar 2017.
Artikel teilen
Loading
Comment
2 x pro Woche
Prämienverbilligung: Nationalrat hält am Ausbau des Systems fest
Anders als der Ständerat will der Nationalrat den Ausbau der Prämienverbilligungen nicht vor sich herschieben. Er hält am indirekten Gegenvorschlag fest.
Horrender Lohn im Luks-Verwaltungsrat gibt zu reden
Der VR-Präsident des Luzerner Kantonsspitals hat in den letzten Jahren satte Lohnerhöhungen erhalten. 2021 soll die Luzerner Regierung damit die eigenen Vorgaben gesprengt haben.
Die Spielsucht in der Schweiz hat sich verdoppelt – nun handeln die Kantone
Eine neue eGames-Studie zum Online-Geldspielverhalten in der Schweizer Bevölkerung zeigt besorgniserregende Zahlen. Jetzt schalten sich die Kantone ein.
Genfer Gesundheitspolitikerin hat den Lead bei der Tabakprävention
Nationalrätin Laurence Fehlmann Rielle ist die neue Präsidentin der Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz. Sie will die Volksinitiative «Kinder ohne Tabak» strikt umsetzen.
Psychiatrie: UPD schreibt Verluste und kündigt deshalb die Tarifverträge
Die Universitären Psychiatrischen Dienste Bern können mit den derzeitigen Tarifen nicht kostendeckend arbeiten. Zudem sind zentrale Angebote unterfinanziert.
Herr Eggimann: Ist das Geschäft mit dem Pap-Abstrich eine Geldmacherei?
Viele Fachärzte bestellen Frauen immer noch zur sogenannten Jahreskontrolle. Dieses Vorgehen ist veraltet und unnötig. Der SGGG-Generalsekretär spricht über den Umbruch in der Gynäkologie.
Vom gleichen Autor
Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding
Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.
Wer will bei den Helios-Kliniken einsteigen?
Der deutsche Healthcare-Konzern Fresenius sucht offenbar Interessenten für den Privatspital-Riesen Helios.
Deutschland: Investment-Firmen schlucken hunderte Arztpraxen
Medizin wird zur Spielwiese für internationale Fonds-Gesellschaften. Ärzte fürchten, dass sie zu Zulieferern degradiert werden.