Hugo Burgener hat sich auf einem Plakat für eine Vorsorgekampagne der Raiffeisenbank Belalp-Simplon als Werbeträger einspannen lassen: Mit dem Smartphone am Ohr blickt er konzentriert ins Leere. Hinter dem Walliser Spitaldirektor steht ein Rettungswagen des Spitalzentrums.
Sein Engagement gibt zu reden: Darf er das? Dies fragt sich die Zeitung «Walliser Bote». Als Chef eines öffentliches Spital sei er ja quasi Staatsangestellter. Sollte er nicht eher für die Kantonalbank einstehen statt für eine Privatbank? Viele stören sich daran, es gab sogar ein Schreiben an die Spitalverantwortlichen. Darin wurde eine juristische Sanktionierung verlangt.
Screenshot «Walliser Bote»
Es geht laut Burgener nicht um Bankprodukte
Hugo Burgener sagt zur Zeitung, er habe das Engagement juristisch abklären lassen. Er sei für die Kampagne angefragt worden – als ehemaliger Präsident der Pensionskasse Gesundheitswesen. Geld sei zudem keines geflossen. Und das Spital Wallis sei ein privatrechtliches Unternehmen; er sei kein Staatsangestellter.
Der Spitaldirektor rechtfertigt sich, dass auch keine Produkte von Raiffeisen beworben würde. «Es wird lediglich das Thema Vorsorge in der gesamten Breite wie Altersvorsorge, Gesundheit oder Patientenverfügung in den Fokus gestellt», sagt er dem «Walliser Bote».
Plakate werden überklebt
Allerdings wolle er sich nicht ein zweites Mal für eine Kampagne wie der vorliegenden engagieren. «Da diese positive Absicht von einzelnen Menschen im Oberwallis auch kritisch aufgenommen werden kann, war dieser Entscheid ein Fehler und sicher einmalig», sagt der Spitalchef zur Zeitung.
Inzwischen ist auch der Entscheid gefallen, die Plakate der Raiffeisenbank mit Direktor Hugo Burgener im Grossraum Brig-Glis-Naters zu überkleben.