Luzern: Viel weniger Pflege-Betten als anfangs geplant

Erst sah die Luzerner Pflegeheim-Planung noch über 5’700 Betten vor, jetzt sollen es etwas über 4’600 sein.

, 24. Oktober 2016 um 08:08
image
  • curaviva
  • pflege
  • politik
Nur noch 4’614 Pflegebetten will der Kanton Luzern bis ins Jahr 2020 anbieten. Die ursprüngliche Pflegeheimplanung rechnete aber mit 5’709 Betten .
Der Bericht des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums (Obsan) habe gezeigt, dass die «Anzahl der zukünftig benötigten Pflegeplätze deutlich tiefer liegen muss als bisher angenommen», schreibt die Regierung laut der «Luzerner Zeitung».

Kein Abbau geplant

Die Pflegeheime verfügen derzeit über 4’793 Betten, also mehr als 2020 vorgesehen. «Doch die Planung sehe keinen Abbau der aktuell betriebenen Betten vor, sagt Regierungsrat Guido Graf der Zeitung. 
Auch könnten bereits bewilligte Aus- oder Neubauprojekte weiter realisiert werden.

«Es droht Überversorgung»

Roger Wicki, der Präsident des Kantonalverbandes Curaviva, ist überrascht: «Die Regierung beschränkt einerseits die Bettenzahl, hat aber vor kurzem weitere Plätze bewilligt.» Damit würden 300 Plätze auf Vorrat geschaffen.
Da zeitlich auch Projekte für betreutes Wohnen realisiert und das Spitex-Angebot ausgebaut würden, rechnet Wicki mit einer Überversorgung, zumindest mittelfristig. «Ich bin gespannt, ob und in welcher Form die diversen geplanten Ausbau- und Neubauprojekte in den nächsten fünf Jahren realisiert werden», so Wicki weiter. 
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image
Gastbeitrag von Michael Jordi

Qualität ist keine Glaubensfrage

Bei der Qualität im Gesundheitssystem wird nicht zu viel gesteuert und vereinheitlicht – sondern eher zu wenig. Viele Akteure wollen einfach ihr eigenes Messsystem als Standard sehen.

image

Weniger Bürokratie in der Pflege

Der Bundesrat sollte die Bürokratie in der Pflege abbauen. Er hält aber nichts davon.

image

Efas: Das Referendum ist am Ziel

Das Volk wird voraussichtlich im September über die neue Gesundheits-Finanzierung abstimmen.

image
Gastbeitrag von Felix Schneuwly

Ein Gruss aus der sozialistischen Planwirtschaft

Unklare Ziele, diffuse Verantwortung, aber viel Bürokratie: Der Qualitätsartikel im KVG ist ein fehlkonstruiertes Monster.

image

Das Dahlia-Pflegeheim in Huttwil geht zu

Dahlia kürzt im Oberaargau ihr Pflegeangebot um 55 Plätze. Entlassungen sind aber nicht vorgesehen.

image

Bericht: Bundesrat will Arbeitsbedingungen in der Pflege detailliert regeln

Geprüft wird unter anderem eine Spannbreite der Arbeitszeit, eine Ankündigungsfrist für Dienstpläne oder mehr Geld für Kurzfrist-Einsätze.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.