Neue Lohnobergrenze am Unispital Zürich betrifft eine Person

Das Universitätsspital Zürich (USZ) setzt nun das neue Lohnsystem um. Das bedeutet unter anderem, dass mehreren Ärzten der Lohn gekürzt wird.

, 21. Juli 2022 um 07:30
image
  • spital
  • universitätsspital zürich
  • lohn
Das bereits angekündigte neue Lohnmodell für die Ärzteschaft am Zürcher Unispital (USZ) nimmt Gestalt an.  Ab Anfang 2023 erhalten von den rund 560 Kaderärztinnen und -ärzte 5 Prozent mehr, 6 Prozent weniger. Dies berichtet der «Tages-Anzeiger» am Donnerstag. 
Es sind 38 Ärzte, denen der Lohn über die nächsten drei Jahre gekürzt wird. Und zwar um durchschnittlich 13'000 Franken im Jahr. Diese lagen ausserhalb der neu definierten Lohnbänder. Die Spitalleitung stützt sich einerseits auf die Saläre im Spital und andererseits auf einen Vergleich mit anderen grossen Spitälern. Das Lohnband lässt neu eine maximale Abweichung von 15 Prozent vom Mittelwert zu.

Auftrag auf Geheiss der Politik umgesetzt

Die grösste Einbusse wird gemäss Tagi einer der 42 Chefärzte hinnehmen müssen. Nämlich jener, der über eine Million verdient. Die Zeitung geht von einer Summe im sechsstelligen Bereich aus. Davon betroffen sei eine Person. Bis vor kurzem hatten im USZ noch vier Chefärzte einen Jahreslohn von über einer Million Franken erzielt. 
Mit dem neuen Lohnsystem für die Kaderärzteschaft setzt das Zürcher Unispital einen politischen Auftrag um. Das neue Spitalplanungs- und Finanzierungsgesetz (SPFG) begrenzt den Lohn für ärztliche Kader auf höchstens 1 Millionen Franken. Zudem soll mit der Einführung von Fixlöhnen der Fehlanreiz beseitigt werden, mehr als nötig zu behandeln.

Neues Lohnsystem enthält einen variablen Teil

Das neue Lohnmodell begrenzt auch den variablen Lohnanteil. Bislang verdienten Oberärzte, Leitende Ärzte und Chefärzte nebst dem  Grundlohn auch aus der Behandlung von Zusatzversicherten. Das Zusatzhonorar-Gesetz sowie die Klinik- und Spitalpools hebt das USZ auf. Neu fliessen die Zusatzhonorare wie auch in anderen Spitälern vollständig in die Betriebsrechnung des Spitals, und die Ärztinnen und Ärzte erhalten einen fixen Lohn. 
Bei den Chefärzten und den leitenden Ärztinnen sind neu ausserdem 10 Prozent des Salärs an das Erreichen bestimmter Ziele gekoppelt, wie die Zeitung weiter berichtet: 5 Prozent an den wirtschaftlichen Erfolg, der sich am Budget orientiert, 5 Prozent an die Qualitätsziele der Klinik und an die individuelle Leistung. Das Spital behält für den variablen Teil 5 Prozent zurück, der Rest wird monatlich ausbezahlt.  
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Jede Notfall-Konsultation kostet 460 Franken

Notfallstationen werden immer öfter besucht. Eine Obsan-Studie bietet neue Zahlen dazu. Zum Beispiel: 777'000 Personen begaben sich dreimal in einem Jahr auf den Spital-Notfall.

image

Zürcher Krankenhäuser und Versicherer haben sich geeinigt

Nun ist ein jahrelanger Streit beendet: Die Zürcher Spitäler vereinbaren mit Helsana, Sanitas und KPT einen Taxpunktwert von 93 Rappen - ein Kompromiss.

image

Balgrist-Team behandelt im Spital Männedorf

Das Spital Männedorf hat eine neue Klinik für Orthopädie und Traumatologie. Das Team kommt vom Balgrist.

image

Solothurner Spitäler: Bericht zu CEO-Lohn bleibt vorerst geheim

Noch ist unklar, ob Zusatzzahlungen an den Ex-Chef der Solothurner Spitäler rechtens waren. Der Bericht dazu ist da - aber nicht öffentlich.

image

Kispi wegen «Riesenfete» kritisiert – doch die Köche arbeiten gratis

Das überschuldete Kinderspital Zürich feiere seinen Neubau mit einem Michelin-Sternkoch, schreibt ein Online-Medium provokativ.

image

Weitere Umstrukturierung bei Hirslanden – Thomas Bührer in die Konzernleitung

Die Spitalgruppe schafft intern eine neue «Region Mittelland». Damit sollen die Versorgerregionen auch näher an der Konzernleitung sein.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.