Die öffentlichen Spitäler in der Region Bern und das
Inselspital schliessen sich auf Anfang 2016 zur Insel Gruppe AG zusammen. Dies gaben der bernische Gesundheitsdirektor Philippe Perrenoud, die Unternehmensspitze und die Sozialpartner bekannt. Die Fusion eines Universitätsspitals mit Grundversorgungs-Spitälern ist ein Novum für die Schweiz und wird als «historisch» bezeichnet.
Die
Spital Netz Bern AG, die im Besitz des Kantons ist, umfasst das Stadtspital Tiefenau, die Landspitäler Münsingen, Aarberg und Riggisberg sowie das Spital und Altersheim Belp. Das Spital Ziegler wird den Betrieb einstellen. Zusammen mit dem
Inselspital beschäftigt die neue Insel Gruppe AG rund 10'500 Mitarbeitende.
Abgestufte Versorgung
Regierungsrat Philippe Perrenoud sagte am Donnerstag vor den Medien, das neue Grossspital werde mit einem Versorgungsmodell vorangehen, das Beispielcharakter für das ganze schweizerische Gesundheitswesen habe.
Die Insel Gruppe bietet als erster Spitalverbund in der Schweiz von der Grundversorgung bis zur Spitzenmedizin alles aus einer Hand an: Die Grundversorgung im Landspital, die erweiterte Grundversorgung mit spezialisierten Behandlungen im Stadtspital sowie hochspezialisierte Behandlungen im Universitätsspital Insel.
Joseph Rohrer, Verwaltungsratspräsident der Insel Gruppe AG, ist überzeugt, dass aus der Fusion der einzelnen Spitäler ein Unternehmen entsteht, «das viel stärker ist als seine Einzelteile.»
Neuer Gesamtarbeitsvertrag für alle
Neu ist, dass alle Mitarbeitenden der Insel Gruppe AG ab 2016 einem Gesamtarbeitsvertrag (GAV) unterstellt werden. Die Angestellten des Inselspitals sind heute nicht dem GAV unterstellt. Er ist weitgehend identisch mit dem bestehenden Spital-GAV der öffentlichen Spitäler im Kanton Bern. Laut Mitteilung der Insel Gruppe werden alle Arbeitsverträge übernommen.