Krebsregister: Ex-Forscherin übernimmt Chefposten in Irland

Eine frühere wissenschaftliche Leiterin der Schweizer Krebsregister-Stiftung wird Direktorin einer gleichwertigen Einrichtung in Irland. Sie zieht einen Vergleich der beiden Länder.

, 16. Juni 2016 um 08:45
image
  • krebsregister
  • nicer
  • forschung
  • krebs
  • epidemiologie
Kerri Clough-Gorr war zwischen Januar 2010 und Juni 2013 Research-Direktorin am Nationalen Institut für Krebsepidemiologie und -registrierung (Nicer). Zudem ist sie auf der Webseite der Universitäts Bern als Assistenzprofessorin und Leiterin einer Forschungsgruppe am Institut für Sozial- und Präventivmedizin (ISPM) aufgeführt.
Nun wechselt die promovierte Epidemologin und Public-Health-Expertin nach Irland. Dort leitet sie ab August 2016 als Direktorin das «National Cancer Registry of Ireland». Und aus diesem Anlass gab sie dem Fachmagazin «Irish Medical Times» ein Interview.

«Irland ist besser als die Schweiz»

Darin lobt sie das irische System und bezeichnet die Krebsregistrierung dort als viel besser als in der Schweiz. Welches Land aber die besseren Ergebnisse in der Krebstherapie aufweise, sei ein Vergleich wie zwischen Elefanten und Bäumen, so Clough-Gorr weiter. «Es sind zwei völlig unterschiedliche Gesundheitssysteme».
Ihr Ziel ist es, in Irland skandinavische Verhältnisse anzustreben. «Skandinavien ist im Erfassungsbereich und in der Datenverwendung für Krebsepidemiologie eine Klasse für sich», sagte Clough-Gorr. 
Für die Epidemologin ist übrigens klar: Ein Krebsregister sollte überall verpflichtend und nicht auf freiwilliger Basis eingeführt werden. 

Nationales Krebsregister in der Schweiz

Krebserkrankungen werden künftig in der Schweiz landesweit einheitlich registriert. Am 18. März 2016 wurde das Krebsregistrierungsgesetz vom Parlament verabschiedet. Erfasst sollen Basisdaten zur Person, zur Diagnose und Erstbehandlung sowie zum Krankheitsverlauf. Ziel ist es, eine schweizweit flächendeckende, vollzählige und vollständige Krebsregistrierung einzuführen. 
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Einseitige Impfung wirksamer? Studie wirft neues Licht auf Impfstrategien

Eine neue Studie kommt zu überraschenden Ergebnissen: Mehrfachimpfungen im selben Arm bieten einen besseren Schutz.

image

Epilepsie: Neue Folsäure-Empfehlung für Schwangere soll Krebsrisiko senken

Die Schweizerische Epilepsie-Liga empfiehlt, die tägliche Folsäure-Dosis von bisher vier bis fünf auf ein bis drei Milligramm zu reduzieren.

image

Brustkrebs-Screening im Alter birgt Risiko von Überdiagnosen

Eine Studie der Yale Medical School zeigt: Bei Frauen ab 70 Jahren, die eine Mammographien erhielten, wurden häufiger gesundheitlich unbedenkliche Tumore diagnostiziert als bei Frauen, die nicht an der Früherkennung teilnahmen.

image

Aargau will Med- und Health-Tech auf neues Niveau heben

Mit einem Projekt setzen das Kantonsspital Baden, die Stadt Baden und der Kanton Aargau neue Impulse für Innovationen in Medizin und Gesundheitstechnologie.

image

Mammografie: KI findet 20 Prozent mehr Tumore

Eine schwedische Studie zeigt, dass künstliche Intelligenz die Zahl der entdeckten Tumore deutlich steigern und zugleich die Arbeitslast von Radiologen verringern kann.

image

Seltene Krankheiten: «Oft spürt die Mutter, dass etwas nicht in Ordnung ist»

Werden wir dereinst das gesamte Genom des Neugeborenen routinemässig auf Krankheiten untersuchen? In manchen Ländern werde dies bereits getestet, sagt Stoffwechselspezialist Matthias Baumgartner.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.