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SHG-Kliniken in Völklingen sind die ersten Spitäler in Deutschland, in denen nachts die Pflegekräfte nicht mehr allein arbeiten werden. Die Saarland Heilstätten GmbH (SHG) und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) haben eine entsprechende Vereinbarung getroffen, wie
die «Saarbrücker-Zeitung» meldet.In Deutschland sind laut der Gewerkschaft Verdi fast zwei Drittel der Pflegekräfte nachts allein auf Station und betreuen im Durchschnitt 26 Patienten. Auf jeder sechsten Station seien es sogar mehr als 30. Eine angemessene Versorgung und Pflege seien somit kaum möglich, eine Patientengefährdung sei nicht ausgeschlossen.
Nachtdienstcheck deckt gefährliche Situationen auf
«Arbeitet eine Pflegefachkraft allein auf Station, sind Leben in Gefahr», wird ein Sprecher von Verdi im Beitrag zitiert. Dies zumindest habe ein sogenannter Nachtdienstcheck von Verdi jüngst ergeben.
Demnach gaben 60 Prozent der Befragten an, in den vorangegangenen vier Wochen nachts eine gefährliche Situation erlebt zu haben, die mit mehr Personal vermeidbar gewesen wäre. Auf grossen Stationen sagen dies sogar 78 Prozent.
Klinik und Verdi: Forderungen nur unwesentlich
In Völklingen würden künftig mindestens zwei Pflegekräfte nachts auf Station zusammenarbeiten. «Wir müssen nur auf einer Station noch nachpersonalisieren, und das wird schnellstmöglich passieren», sagte Verwaltungsdirektor Rudolf Altmeyer der «Saarbrücker-Zeitung».
«Wir unterscheiden uns in unseren Forderungen nur unwesentlich von Verdi», sagt auch SHG-Geschäftsführer Alfons Vogtel der Zeitung. Für ihn komme allerdings hinzu, dass man das Gewünschte auch finanzieren müsse.