Medgate-CEO: «Es gibt keine Kostenexplosion im Gesundheitswesen»

Technische Fortschritte könnten dem Kostenwachstum entgegensteuern. Dies sagte der Medgate-Chef Andy Fischer an einem IT-Anlass.

, 1. Februar 2016 um 10:12
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An einem Kundenanlass des IT-Dienstleisters Adesso räumte Medgate-CEO Andy Fischer mit dem Begriff «Kostenexplosion» auf. «Im Gesundheitswesen gibt es keine Explosion der Kosten, sondern einfach kontinuierlich steigende Kosten.» Eine Explosion hingegen sei schliesslich rasch vorbei, zitiert ihn die IT-Zeitung «Netzwoche».
Fischer erklärte insbesondere, wie technische Fortschritte dem Kostenwachstum gegensteuern könnten. Für den Telemed-Spezialisten ist klar: dezentrale Versorgungsmodelle, unterstützt durch neueste Technologien, könnte unterm Strich zu geringeren Gesundheitskosten führen. Als Hilfsmittel nannte er etwa Wearables und Sensoren aller Art, die Patienten bereits vor Ort analysieren und die Daten zum Arzt senden.

Von Roboter untersucht

Ein solcher Ansatz der dezentralen Betreuung ist Telemedizin, wie sie auch Medgate anbietet. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben bis zu 5'000 Kontakte pro Tag und kann 80 Prozent der Fälle telemedizinisch betreuen. Die IT-Firma Adesso entwickelt für Medgate das technische System.
Für die restlichen 20 Prozent der Fälle muss etwa der Notarzt direkt zum Patienten. Doch all das geht Fischer noch nicht weit genug: Der Medgate-CEO setzt auf die Fortschritte der Robotik. 
«In 10 bis 20 Jahren untersuchen wahrscheinlich Maschinen die Menschen». Schliesslich sei die Erfahrung von Ärzten auch die Reproduktion von Erfahrungen anderer. Das könnten Computer auch gut.
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