Wie eine neue Facebook-App Patienten und der Forschung hilft

«Liver Space»: Ein Gastroenterologe des Johns Hopkins Hospital verbindet Patienten mit seltenen Formen von Lebererkrankungen – mit einer Social-Media-App.

, 21. November 2016 um 10:47
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Für Patienten, die an einer seltenen Erkrankung leiden, ist die Suche nach anderen Betroffenen derselben Krankheit oftmals schwierig. Abhilfe schafft jetzt in einem Fall die neue Facebook-Anwendung «Liver Space» – und zwar für lebererkrankte Kinder und deren Familien.
Liver Space ist ein virtueller Raum, wo sich Angehörige und Patienten austauschen können. Mehr noch: Die neue Community soll auch gleich dazu dienen, Patienten für die Forschung ausfindig zu machen, was bei seltenen Krankheitsbildern ja oftmals nicht ganz einfach ist. 

Weitere App in Entwicklung

Die Idee geht zurück auf Douglas Mogul vom renommierten Johns Hopkins Hospital (JHM) in Baltimore. Der Kinder-Gastroenterologe hatte erkannt, dass viele Patienten und deren Angehörige auf dem sozialen Netzwerk Facebook unterwegs sind – und suchte nach einer Lösung, um sie hier zusammenzubringen.
«Liver Space soll nebst der Stärkung der Online-Community als Brücke zu den Gesundheitsdienstleistern dienen – und auch eine Plattform für die Durchführung von Forschung sein», erklärt Douglas Mogul.
Betreut wird die App «Liver Space» von einem Social-Media-Profi. Gastroenterologe Mogul hat schon weitere Pläne: Er will jetzt eine ähnliche Webseite für Menschen mit Nierenerkrankungen aufbauen.
Entwickelt wurde die erste «Johns-Hopkins-Gesundheits-App» vom Technology Innovation Center des JHM mit dem Facebook-Entwickler-App Toolkit.
Liver Space bietet unter anderem:
  • Informationen und News über die Krankheit,
  • Self-Care-Tools,
  • Labor-Resultate-Vergleiche (Tracking),
  • andere Patienten/Angehörige in der Nähe anzusprechen und zu treffen oder
  • die Möglichkeit, Douglas Mogul direkt zu kontaktieren.
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