Kinderspital-Chefarzt: Streit geht weiter

Zum Abgang von Michael Hübler kommen neue Informationen ans Licht.

, 23. Dezember 2019 um 10:50
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Es war ein Knall: Im November 2018 wurde bekannt, dass Michael Hübler, der Leiter der Kinderherzchir­urgie am Zürcher Kinderspital, per sofort abtritt. Über die Gründe wurde Stillschweigen vereinbart. Nun gibt es zwei Neuigkeiten zum Fall. So schreibt die «NZZ am Sonntag» zum einen, dass ein Grund für die Trennung unterschiedliche Auffassungen bezüglich dem Umgang mit äusserst schweren bis aussichtslosen Fällen gewesen sei. 
Hübler habe alles chirurgisch Mögliche auch machen wollen. Damit sei er auf der Intensivstation aufgelaufen. Denn andere in solchen schweren Fällen lieber auf Eingriffe verzichten und die Kinder nach einer palliativen Begleitung sterben lassen wollen. Dies um den kleinen Patientinnen und Patienten ein lange Leidenszeit zu ersparen. Dies habe dann zur Trennung geführt, so die NZZaS.
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Michael Hübler. | zvg

Hübler wehrt sich gegen Kündigung der Uni

Zudem macht die NZZaS publik, dass Hübler immer noch in einen Arbeitskampf verwickelt ist. Dies mit der Universität Zürich. Hübler war gleichzeitig am Kispi und an der Uni als Professor angestellt, da er auch einen Forschungsauftrag hatte - und aktuell noch hat.
Aufgrund seines Abgang am Kispi will die Uni auch diese Professur künden. Doch gemäss dem Artikel wehrt sich Hübler juristisch dagegen. Der Fall ist noch hängig. 

Uni schafft wegen Rechtsstreit neue Professur

Um die Professur dennoch bereits wieder vergeben zu können, schafft die Uni eine neue Professorenstelle. So kann auch Hüblers Nachfolger wieder an Kispi und Uni gleichzeitig angestellt werden. Somit dürfte die Interimsleitung von René Prêtre am Kispi also bald zu Ende gehen.
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